Viele kennen die Herausforderungen des Alltags nur zu gut: Zwischen Kinderbetreuung, Beruf und Haushalt bleibt oft wenig Zeit. Deshalb haben wir uns eine kleine Auszeit gegönnt – dieses Mal am Millstätter See in Kärnten. Nur zweieinhalb Stunden von zu Hause entfernt erwartete uns ein Mix aus romantischen Momenten, aktiven Erlebnissen und kulinarischen Highlights. In diesem Beitrag findest du unsere persönlichen Erfahrungen, Sehenswürdigkeiten und Tipps für einen Urlaub am Millstätter See.
Inhaltsverzeichnis
- Wo liegt der Millstätter See – und was macht ihn besonders?
- Kurz & knapp: Urlaub am Millstätter See
- Die schönsten Sehenswürdigkeiten am Millstätter See
- Wandern am Millstätter See: Weg der Liebe „Sentiero dell’Amore“
- Radfahren & E-Biken: Seeumrundung, Egelsee & Nockberge
- Kulinarik am Millstätter See: Slow Food & regionale Genussmomente
- Wellness am Millstätter See: Badehaus Millstatt
- Übernachten: Biwak mit Sternenblick & Hotel Moserhof
- Praktische Tipps für deinen Urlaub am Millstätter See
- Fazit: Millstätter See – Auszeit, Aktivurlaub & Genuss an einem Ort
Wo liegt der Millstätter See – und was macht ihn besonders?
Der Millstätter See ist nach dem Wörthersee der zweitgrößte See in Kärnten. Er liegt auf 588 m Seehöhe, ist rund 11,5 km lang und 1,8 km breit. Die Hauptorte Seeboden, Millstatt und Döbriach befinden sich am Nordufer; das Südufer ist weitgehend unverbaut und wirkt noch sehr ursprünglich. Dank seiner Lage gilt der Millstätter See als einer der wärmsten Seen Kärntens – im Sommer sind bis zu 26 °C möglich.
Anreise zum Millstätter See
- Auto: über die Tauernautobahn via Tauerntunnel und Katschbergtunnel Richtung Villach.
- Bahn: z. B. bis Villach oder Spittal an der Drau, von dort mit Bahnhof-Shuttle bzw. Bus an den See.
Kurz & knapp: Urlaub am Millstätter See
- Sehenswürdigkeiten: Stift Millstatt, Burg Sommeregg, Sternenbalkon, Promenade Millstatt
- Übernachten: Romantische Biwaks in Kombination mit Hotel. Hier buchen: Moserhof*
- Aktivitäten: Wandern auf dem Weg der Liebe, Radtour um den See, Abstecher zum Egelsee
- Tipp: Eine Wanderkarte* mitnehmen, um auch weniger bekannte Wege und Aussichtspunkte zu entdecken

Die schönsten Sehenswürdigkeiten am Millstätter See
Am Millstätter See findest du nicht nur glasklares Wasser und schöne Badeplätze, sondern auch spannende Kultur- und Ausflugsziele. Von historischen Bauwerken über Aussichtspunkte hin zu gemütlichen Spazierwegen: Diese Sehenswürdigkeiten am Millstätter See lohnen sich besonders.
Stift Millstatt – historisches Highlight am See
Das sehenswerte, im romanischen Stil errichtete, Stift Millstatt wurde Anfang des 11. Jahrhunderts von Benediktinern gegründet. Die Geschichte des Ortes Millstatt steht in enger Verbindung mit dem Stift Millstatt. Über die Jahrhunderte war es der geistige und kulturelle Mittelpunkt Oberkärntens.
Im Stiftsmuseum kannst du dir einen Überblick über die Geschichte Millstatts verschaffen und in der Stiftskirche das Weltgericht-Fresko im Renaissance-Stil bewundern. Zudem kann man im Museum unter anderem die Klosterschrift der Jesuiten studieren, um der Legende des heiligen Domitian nachzugehen.
Domitian soll im 8. Jahrhundert die Bevölkerung zum Christentum bekehrt und alle Götzenbilder zerstört und im See versenkt haben. Aus diesen Überlieferungen leitet sich der Ortsname Millstatt von mille statue – 1000 Statuen – ab. Die über vier Meter hohe Statue des Domitian kannst du im See in Ufernähe am Schillerpark bewundern.


Burg Sommeregg in Seeboden – Mittelalter erleben
Die Burg Sommeregg entführt dich ins Mittelalter. Ein kurzer Abstecher lohnt sich, um den Turm zu besteigen und den Ausblick zu genießen, oder auch im Burgrestaurant zu verweilen. Im früheren Rittersaal der Burg befindet sich ein großes Museum zum Thema Folter. An mehr als 100 originalgetreuen Exponaten wird die Geschichte der Folter gezeigt. Texte von Amnesty International erklären zudem, inwiefern Folter auch heute leider immer noch ein Thema ist.

Sternenbalkon – Panoramablick über den Millstätter See
Der Sternenbalkon oberhalb von Döbriach ist ein beliebter Aussichtspunkt mit traumhaftem Blick über den Millstätter See. Ob zu Fuß, mit dem Auto oder mit dem Rad – die Plattform ist auf verschiedenen Wegen erreichbar und eignet sich perfekt für einen kurzen Ausflug.

Promenade Millstatt – Spaziergang am Seeufer
Klingt banal, ist aber Pflicht: die Promenade in Millstatt. Direkt am Wasser spazieren, am Seeufer verweilen, Eisdiele, kurze Bade- oder Fotostopps – genau diese kleinen Momente bleiben hängen. Die Millstätter See Promenade zieht sich direkt am Ufer entlang und ist einer der beliebtesten Spazierwege in der Region.
Damit hast du schon die wichtigsten Millstätter See Sehenswürdigkeiten im Überblick – vom Stift bis zur Uferpromenade.

Wandern am Millstätter See: Weg der Liebe „Sentiero dell’Amore“
Eine weitere Aktivität, die ich dir am Millstätter See ans Herz legen möchte, ist die Wanderung auf dem „Sentiero dell’Amore“, dem Weg der Liebe. Der Einstieg liegt an der Alexanderhütte, die du nach einer etwa 30-minütigen Wanderung von der Schwaigerhütte erreichst. Praktisch: Mit dem Nockmobil, einem Shuttle-Service, kannst du direkt bis zur Schwaigerhütte hinauffahren.
Von dort führt der Weg rund 8,5 Kilometer über einen Höhenweg bis hinauf zum Granattor auf 2.066 Metern Höhe. Für die Strecke solltest du etwa viereinhalb Stunden Gehzeit einplanen. Unterwegs eröffneten sich uns immer wieder traumhafte Blicke auf den Millstätter See und die Hohen Tauern. An sieben Stationen laden Fragen rund um die Liebe zum Innehalten und Nachdenken ein.
Besonders beeindruckend war für uns der Moment am Granattor – ein imposanter Durchgang im Fels mit grandiosem Panoramablick. Der Abstieg führte schließlich bis zur Lammersdorfer Hütte, wo die Tour endet.
Tipp für deine Planung:
Wenn du Lust hast, die Wanderungen am Millstätter See selbst auszuprobieren, empfehle ich dir eine gute Wanderkarte für die Region Nockberge & Millstätter See*. Damit findest du nicht nur den Weg der Liebe oder das Granattor, sondern auch viele weitere Touren rund um den See. Praktisch für unterwegs – und sie zeigt oft auch kleinere Pfade, die in Apps fehlen. Und mit meinem Wandertagebuch* kannst du deine Touren festhalten.



Radfahren & E-Biken: Seeumrundung, Egelsee & Nockberge
Am und rund um den Millstätter See gibt es viele abwechslungsreiche Touren. Wer kein eigenes Bike dabei hat, kann an mehreren Orten Räder ausleihen; Ladestationen für E-Bikes sind ausreichend vorhanden.
Radtour rund um den Millstätter See (Radweg)
Der Millstätter See Radweg ist knapp 28 km lang und hat rund 250 Höhenmeter. Am Nordufer geht es über asphaltierte Wege, am naturbelassenen Südufer über Schotter und Wald. Perfekt für Einsteiger und Familien.

Egelsee-Tour – Naturjuwel oberhalb des Sees
Ein Naturjuwel ist der kleine Moorsee oberhalb des Südufers. Auf rund 20 km und 550 Höhenmetern geht es über Wald- und Schotterwege. Baden ist hier nur für Mutige, denn wie der Name verrät, leben im See Blutegel.
(Tipp: Die Seeumrundung lässt sich prima mit dem Egelsee kombinieren.)



E-Bike-Tour zur Feldpannalm in den Nockbergen
Mit Guide Adrian vom Nockbikezentrum fuhren wir auf die Feldpannalm. Nach einigen Technik-Tipps im Bikeparcours ging es hoch in die Nockberge – mit tollem Blick auf Feldsee und Afritzer See. Eine schöne Tour für Frühjahr und Herbst.

Mit dem Rad zum Sternenbalkon
Der Sternenbalkon oberhalb von Döbriach ist einer der schönsten Aussichtspunkte am Millstätter See und lässt sich gut mit dem E-Bike erreichen. Der Aufstieg startet direkt im Ort: Zunächst fuhren wir über eine asphaltierte Straße, bevor es weiter auf Schotterwegen bergauf ging.
Oben angekommen, öffnete sich der Blick weit über den See – ein Moment, der uns die Anstrengung sofort vergessen ließ. Wir stellten die Räder ab, setzten uns auf die Plattform und ließen einfach die Stille und das Panorama wirken. Für uns war es einer dieser Augenblicke, in denen man spürt, wie besonders der Millstätter See ist.
Kulinarik am Millstätter See: Slow Food & regionale Genussmomente
Am Millstätter See wird Genuss großgeschrieben. Regionale Produkte und die Slow-Food-Philosophie machen die Kulinarik hier zu etwas Besonderem.
Kulinarische Tafelplätze – Dinner an besonderen Orten
Von Ende April bis Anfang November verwandeln sich Orte rund um den See in „kulinarische Tafelplätze“. An besonderen Locations zwischen Alm und See werden mehrgängige Menüs mit regionalem Bezug inszeniert – mal japanische Tischkultur im Bonsai-Museum, mal ein humorvoller Abend an Bord der „Seenixe“. Slow Food und Genuss mit allen Sinnen stehen im Vordergrund.
Slow-Food-Dinner beim Metzgerwirt in Radenthein
Ein besonderes kulinarisches Erlebnis am Millstätter See ist die Teilnahme an einer Granat-Tafel beim Metzgerwirt in Radenthein. Hier erwartet dich ein mehrgängiges Menü mit regionalem Bezug, kombiniert mit passender Weinbegleitung.
Wir nahmen an einem 5-Gänge-Spargelmenü teil und erlebten einen genussvollen Abend. Ein Highlight war die anschließende Führung durchs Granatium mit Mani Stadler, dem Hausherrn und Küchenchef. Zum Abschluss durften wir sogar seine eigens kreierte Granatpraline probieren – ein Erlebnis für alle Sinne.

Frühstück am Biobauernhof Bacherhof
Ein weiterer Slow-Food-Tipp ist ein Frühstück am Biobauernhof Bacherhof in Obermillstatt. Dort werden ausschließlich hofeigene Produkte serviert – vom selbst gebackenen Brot über Käse und Butter bis zu Joghurt und Apfelsaft. Alles in Bio-Qualität und direkt vor Ort hergestellt.
Wir genossen ein ausgiebiges Frühstück und bekamen anschließend eine kleine Führung über den Hof. Besonders spannend war zu sehen, wie autark der Bacherhof arbeitet – mit eigener Energieversorgung, Quellwasser und traditionellen Methoden. (Eine Anmeldung ist erforderlich, Kosten ca. 20 € pro Person.)
Buschenschenke Höfler – Jause mit Aussicht
Wer es urig mag, sollte die Buschenschenke Höfler oberhalb von Millstatt besuchen. Idyllisch gelegen zwischen Obstbäumen und Wiesen, genießt man hier eine Brettljause im Garten unter einer alten Linde. Serviert werden hausgemachte Spezialitäten wie Bauernbrot, Käse, Speck und Most – alles aus eigener Produktion.
Wir verbrachten dort einen entspannten Nachmittag und ließen den Blick über den Millstätter See schweifen – ein perfekter Ort zum Verweilen und Genießen.

Strandbar Kap 4613 – Sundowner direkt am See
Ein moderner Kontrast zu den traditionellen Genussadressen ist die Strandbar Kap 4613 in Millstatt. Direkt am Seeufer gelegen, bietet sie die wohl schönste Sundowner-Location am Millstätter See.
Wir machten es uns in den gemütlichen Sesseln mit Blick auf den See bequem und genossen bei einem Cocktail den Sonnenuntergang. Die besondere Lage – direkt über dem Wasser – machte diesen Moment zu einem unserer Highlights. Einziger Wermutstropfen: Die Bar schließt schon gegen 21 Uhr.

Wellness am Millstätter See: Badehaus Millstatt
Nach einem aktiven Tag lieben wir das Badehaus in Millstatt: vier Saunen, drei Infrarotkabinen, Tepidarium, Dampfbad, Infinity-Pool – und der beste Part: Von der Sauna direkt in den See springen. Dazu Ruheräume und Liegewiese mit Seeblick. Ein perfekter Abschluss nach einer Wanderung oder Biketour.


Übernachten: Biwak mit Sternenblick & Hotel Moserhof
Wer das Biwak-Erlebnis am Millstätter See bucht, verbringt in der Regel eine Nacht im Biwak und eine Nacht im Hotel Moserhof* in Seeboden – denn der Moserhof betreibt die kleinen Hideaways. Genauso lief es auch bei uns: Nach unserer Anreise checkten wir im Moserhof* ein, wurden freundlich begrüßt und erhielten dort nicht nur den Schlüssel, sondern auch einen prall gefüllten Picknickkorb für unser Biwak Giardino.
Nur fünf Minuten später standen wir auf einer Anhöhe vor unserem kleinen Hideaway: einem Holzhäuschen inmitten einer Blumenwiese, mit Terrasse und Seeblick. Innen roch es nach Holz, ein großes Bett dominierte den Raum, durch drei Dachfenster blickte man direkt in den Sternenhimmel. Ein kleines Bad mit Waschbecken und Toilette gibt es ebenfalls; die Dusche ist rustikal im Freien untergebracht.
Wir packten den Picknickkorb aus, verstauten Handys und Uhren in der Lade und stießen mit kaltem Prosecco auf unsere gemeinsame Auszeit an. Mit Blick auf den See und völliger Ruhe fühlte es sich sofort wie ein besonderer Rückzugsort an – genau das, was wir uns gewünscht hatten.



Praktische Tipps für deinen Urlaub am Millstätter See
- Beste Reisezeit: Sommer zum Baden (warmer See), Frühling/Herbst ideal für Radfahren & Wandern.
- Anreise: Auto via A10, Bahn nach Spittal an der Drau (Shuttle/Bus weiter).
- Radverleih & E-Ladestationen: In Millstatt, Seeboden, Döbriach.
- Promenade & Strandbäder: Rund um Millstatt; Badehaus mit öffentlichem Seezugang.
Fazit: Millstätter See – Auszeit, Aktivurlaub & Genuss an einem Ort
Romantische Nächte im Biwak, aussichtsreiche Wanderungen, gemütliche Radtouren, Slow-Food-Erlebnisse und Wellness direkt am See: Der Millstätter See hat uns begeistert. Für uns war es die perfekte Pause vom Alltag, aber genauso gut eignet er sich für Aktivurlauber oder Familien. Genau diese Mischung macht ihn so besonders.
Offenlegung: Zu dieser Reise wurden wir von Kärnten Werbung und Millstätter See Tourismus eingeladen. Auf den Inhalt hatte das keinen Einfluss – meine Eindrücke gebe ich wie immer ehrlich wieder. Links mit * sind Empfehlungs- bzw. Affiliate-Links. Wenn du darüber buchst oder kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis selbstverständlich gleich.



