Wohlgerüche atmen und Horizonte erahnen und sich von der Freundlichkeit der Menschen verzaubern lassen, das ist Oman. Nur sechseinhalb Flugstunden von München entfernt überrascht das Sultanat mit Oasen, mächtigen Festungen, weißen Stränden und zerklüfteten Berglandschaften. In diesem Beitrag verrate ich dir wie unsere Erfahrungen als Selbstfahrer waren, unsere praxiserprobte Reiseroute für eine Woche, sowie die schönsten Oman Sehenswürdigkeiten.

Aktualisiert Januar 2023

Oman Rundreise Erfahrungen

Auf dieser Reise waren wir zu zweit auf eigene Faust unterwegs. Wir gönnten uns eine einwöchige Auszeit über Ostern in diesem außergewöhnlichen Land aus 1001 Nacht. Wir fühlten uns im Oman als Gast, in einem Land, in dem Sultan Qaboos in fast 50 Jahren Regentschaft, sein Land aus dem Mittelalter in die moderne Zukunft holte. Nach seinem Tod im Jahre 2020 übernahm sein Cousin Haitham ibn Tarip sein Erbe. Oman ist moderner als seine Nachbarstaaten, hat aber trotzdem seine Ursprünglichkeit bewahrt. Hier gehen Tradition und Fortschritt Hand in Hand.

Oman Rundreise auf eigene Faust
Oman Rundreise im April
Oman Reisetipps
Plakat mit Sultan Qaboos

Oman Reiseroute für 1 Woche

Muskat ➜ Barka ➜ Nizwa ➜ Wahiba Sands ➜ Ras al Hadd

Unser Roadtrip durch den Oman betrug insgesamt rund 1.000 Kilometer und war in einer Woche gut zu bewältigen. Alle Straßen auf dieser Strecke waren sehr gut ausgebaut, wobei die Autobahn zwischen Ras al Hadd und Muskat besonders hervorstach – sie ist relativ neu und sogar nachts beleuchtet. Generell waren die Straßenverhältnisse während unserer Reise ausgezeichnet.

Reiseroute Oman
Unsere Reiseroute durch den Oman.

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Oman auf eigene Faust als Selbstfahrer erkunden

Wir haben den Oman als einfach zu bereisen erlebt. Die gut ausgebauten Straßen und der wenige Verkehr machen das Autofahren einfach. Auf unserer Route reichte eine normale Limousine ohne Allrad vollkommen aus. Wählst du jedoch eine Strecke durch das Gebirge, oder Passagen durch die Wüste, solltest du einen geländetauglichen Wagen mieten.

Das Benzin ist sehr billig und an den Tankstellen wird bar bezahlt. Die Straßenschilder sind neben Arabisch auch auf Englisch beschriftet, eine Orientierung ist somit leicht. Eine gute Straßenkarte ist aber trotzdem hilfreich, wir haben mit der Reise-Know-How Karte* gute Erfahrungen gemacht. Findest du aber trotzdem mal nicht den richtigen Weg, sind die Omanis sehr freundlich und helfen gerne weiter.

Oman auf eigene Faust
Gut ausgebaute Straßen

Die Top 10 Oman Sehenswürdigkeiten auf unserer Route

1) Muscat – historische Altstadt, Souqs und Sultanpalast

Wir starteten unsere Reise in der Hauptstadt Muscat. Unser Hotel, das Crown Plaza*, hatte einen eigenen Strandabschnitt in einer kleinen Bucht. Gerade richtig, um erst mal einen halben Tag auszuspannen und die Sonne und Wärme zu genießen. Dann wurden wir aber auch schon ganz hibbelig und erkundeten die ersten Oman Sehenswürdigkeiten.

Oman Hotels - Crown Plaza Muscat
Crowne Plaza in Muscat
Crown Plaza Muscat - Strand
Privater Hotelstrand

Wir fuhren über den Ryam-Pass in die Altstadt von Muscat. Dort sahen wir uns den Sultanspalast an, welcher von den Forts Mirani und Jalali flankiert werden. Der Palast wirkte sehr verlassen, kein Wunder, denn der Sultan residiert hier nicht, sondern empfängt dort nur hochrangige Staatsgäste. Anschließend besuchten wir das Bait Al Zubair-Museum und bestaunten die traditionellen Gewänder und Schmuckstücke. Der Höhepunkt des Tages allerdings war der Besuch des Souqs im historischen Mutrah, einem alten Stadtteil von Muscat. Von Weihrauch und exotischen Gewürzen, Tüchern und Schmuckstücken umgeben, durchstreiften wir die Gassen und ließen uns treiben.

Old-Muscat, Oman Sehenswürdigkeiten
Muscat – die Hauptstadt des Omans

2) Sultan Qaboos Moschee in Muscat

Am nächsten Tag besuchten wir die große Sultan Qaboos Moschee. Sie ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit im Oman und die einzige Moschee, die auch ein Nichtmuslim betreten darf. Schon von weitem sieht man die Minarette, die gen Himmel ragen. Die Moschee befindet sich auf einem 40.000 m² großem Gelände und bietet Platz für 20.000 Gläubige. Im Inneren dominiert ein riesiger, acht Tonnen schwerer Kronleuchter, der von Swarovski entworfen und angefertigt wurde. Aber nicht genug der Superlative: den Fußboden bedeckt ein 4.000 m² großer Teppich, für den 600 Frauen vier Jahre knüpften.

Moschee Sultan Qaboos, Oman Sehenswürdigkeiten
Sultan Qaboos Moschee, die wichtigste Oman Sehenswürdigkeit in der Hauptstadt

3) Nakhal – Oase und Festung

Der restliche Tag stand im Zeichen von Festungen. In Nakhal befindet sich auf einer Anhöhe, mitten in der Oase, eine schöne Festung. Vom Dach der Festung hatten wir einen fantastischen Rundumblick auf die Oase und in das Hajargebirge. Erhitzt und durchgeschwitzt bei 42° genossen wir das kühle Lüftchen und den tollen Ausblick. Die Festung gehörte uns ganz alleine, kein einziger Tourist weit und breit. Zu Nakhal gehört die grüne Quelle Ain Thuwarah mit seinen Gärten und Dattelpalmenhain.

4) Rustaq mit der Festung Qalaat Al Qesra

Wir fuhren weiter auf den sehr gut ausgebauten Straßen durch die bizarre und karge Bergwelt des Omans nach Rustaq. Am Fuße des Jebel Akhdar liegt die mächtige Festung Qalaat Al Qesra, auch Rustaq genannt. Wieder als einzige Besucher besichtigten wir die mächtige Festung. Durchgeschwitzt und k.o. ließen wir den Tag schließlich am Hotelpool ausklingen.

Festungsanalge Rustaq, Oman Sehenswürdigkeiten
Festung Rustaq

5) Barka – lebhafte Küstenstadt

Unbedingt gesehen und gerochen haben sollte man den Fisch- und Gemüsemarkt in Barka. Interessant, welche Fische dort verkauft werden. Ein kurzer Abstecher lohnt sich auch auf die Festung von Barka, welche sich gleich hinter dem Markt befindet und eine weitere Oman Sehenswürdigkeit ist. Wir hatten dort einen schönen Ausblick über die Küstenstadt.

Barka, Oman Sehenswürdigkeiten
Küstenstadt Barka

6) Nizwa – grüner Palmenhain mit mächtiger Festung

Nun ging es weg von der Küste in den Inneroman, der landschaftlich schönste Teil des Sultanats. In der Oasenstadt Nizwa, welche jahrhundertelang die Hauptstadt des Omans war, steht das mächtigste Fort des Landes. Neben dem Fort solltest du auch unbedingt den bunten Souq besuchen, wo es eine große Auswahl an Silberschmuck gibt.

Nizwa Fort, ein Must see unter den Oman Sehenswürdigkeiten
Fort Nizwa ist sehr beeindruckend
 Nizwa
Geschäfte in Nizwa

7) Hisn Tamah in Bahla und Jabrin – imposante UNESCO Festungen

Von Nizwa weiter folgten wir der Beschilderung nach Bahla. Dort befindet sich die große Festung Hisn Tamah, sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Diese beeindruckende Oman Sehenswürdigkeit solltest du dir nicht entgehen lassen.

Weniger als eine halbe Stunde entfernt thront dann auch schon das nächste Fort in den Himmel. Jabrin ist wohl die schönste Festung des Omans und ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe. Aufgrund von aufwendigen Restaurierungsarbeiten und der Bestückung mit zeitgenössischem Mobiliar besitzt sie eine zauberhafte Ausstrahlung.

Im Landesinneren - Oman
Fort in Bahla, Hisn Tamah
Die Top-Sehenswürdigkeit im Oman
Jabrin, Fort im Oman
Bergdorf im Oman
Bergdorf Misfah Al Abriyeen

8) Wadi Bani Khalid

Der Weg zu unserer nächsten Station, einem Wüstencamp, war relativ lang. Zur Erfrischung machten wir einen Abstecher in das abgelegene Wadi Bani Khalid. Das Wadi ist über einen Pass zu erreichen und wird aus dem Hajargebirge gespeist. Die natürlichen Wasserbecken und flachen Bäche werden von Schilf und Palmen gesäumt und sind sehr hübsch anzusehen. Wir gönnten uns im klaren Wasser ein erfrischendes Bad.

Wadis im Oman
Wadi Bani Khalid

9) Ramlat Al Wahiba – die große Sandwüste

Schon nach kurzer Zeit verließen wir das Wadi wieder, denn wir mussten zu einem vereinbarten Zeitpunkt an einer Tankstelle sein, um von einem Allrad-Fahrzeug abgeholt und zum Wüstencamp gebracht zu werden. Mitten in den rotbraunen Dünen befand sich das Wüstencamp*, unsere nächste Station. Das Camp war ein echter Traum, mit luxuriösen Zelten mitten in der Wüste. Den Abend ließen wir mit einem Sonnenuntergang auf den Dünen und anschließendem Abendessen unter einem atemberaubenden Sternenhimmel ausklingen.

Ramlat Al Wahiba
Ramlat Al Wahiba
Wahiba Sands
Übernachten in der Wüste

10) Ras al Hadd – Küstenstadt und Schildkröten

Unsere letzte Station Ras al Hadd befand sich wieder am Meer. Über die Küstenstadt Sur, bei der wir die letzte Dauwerft des Omans besichtigten, ging es am Indischen Ozean entlang in das Turtel Beach Resort*. Wie der Name schon sagt, ist dies der ideale Standort, um die legendären Schildkröten des Omans zu sehen.

Das Sultanat hat acht Naturreservate zum Schutz dieser einzigartigen Tiere ausgewiesen. Von den sieben Meeresschildkrötenarten bevorzugen fünf die Küste des Omans zur Eiablage. Seit Jahrhunderten kommen die großen Schildkröten an diese Strände. Sie zählen zu den am meisten von Schildkröten aufgesuchten Strände im gesamten Indischen Ozean. Abends machten wir uns auf den Weg zum Ras Al Jinz Turtel Beach. Dort konnten wir mit einem Führer eine grüne Schildkröte bei der Eiablage beobachten. Das war wirklich ein ganz besonderes Erlebnis und ein toller Abschluss unserer Reise.

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Praktische Reisetipps für deine Oman Reise

Beste Reisezeit Oman

Das Kli­ma an der Küs­te ist in der Re­gel von Ok­to­ber bis März zwischen 28 und 35 Grad, mit einer hohen Luftfeuchtigkeit von bis zu 95 %. Im Landesinneren ist es viel trockener, mit höheren Temperaturen. Am besten eignen sich für eine Rundreise die Monate Oktober bis März/April. In den späteren Monaten wird es für eine Rundreise zu heiß.  Wir hatten bereits Anfang April Temperaturen zwischen 35 und 42°.

Anreise / Einreise und Zeitverschiebung

Das Sultanat Oman bietet fremde Kultur mit vertrauter Infrastruktur und ist mit einem Direktflug von München aus in knapp sechseinhalb Stunden zu erreichen. Die Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit beträgt plus zwei Stunden.

Für die Einreise brauchst du einen Reisepass, welcher noch mindestens sechs Monate gültig sein muss. Ein Visum kostet 20 OMR (circa 48 €), du kannst es vor der Reise hier online beantragen.

Verständigung im Oman

Die Amtssprache im Sul­ta­nat ist Ara­bisch. Wir konn­ten uns aber im­mer sehr gut mit Eng­lisch ver­stän­di­gen. Die Be­schil­de­rung ist zwar im­mer ara­bisch und eng­lisch, je­doch ist die Tran­skrip­ti­on in eng­li­scher Spra­che teil­wei­se leicht un­ter­schied­lich. Die Oma­nis spre­chen sehr gut Eng­lisch und sind sehr auf­ge­schlos­sen und hilfs­be­reit.

Währung & Preise

Die oma­ni­sche Währung ist der Rial (OR) und ist an den US-Dollar ge­kop­pelt. Der Rial ist in 1000 Bai­z­as un­ter­teilt. In den Ho­tels konn­ten wir im­mer mit Kreditkarte be­zah­len. Geld ab­he­ben kann man am bes­ten in Wechselstuben oder Geldautomaten mit der Kre­dit­kar­te. 

Im Souq emp­fiehlt es sich, mit ei­nem Lä­cheln auf den Lip­pen, zu han­deln. Be­son­ders, wenn du meh­re­re Ge­gen­stän­de er­wer­ben willst, kannst du einiges spa­ren, auch wenn bei Tou­ris­ten nicht so gro­ße Ra­bat­te, als bei Ein­hei­mi­schen gewährt werden. Trotz­dem ist das Einkaufen in den Souqs im Ver­gleich zu Eu­ro­pa sehr güns­tig. Be­son­ders schö­ne Sou­ve­nirs sind Schmuck­stü­cke aus Sil­ber. Hier rich­tet sich der Preis nach dem Ge­wicht.

Essen und Trinken in den großen Hotels ist verhältnismäßig teuer, außerhalb der Hotels ist es wesentlich billiger. Ein angemessenes Trinkgeld für kleine Dienstleistungen sind circa 500 Baizas, in Restaurants 5-10 % des Rechnungsbetrages.

Einkaufen im Oman
In den Souqs ist Handeln angesagt

Sicherheit & Gesundheit

Oman ist ein sehr si­che­res Rei­se­land. Ein­bruch, Raub und Über­fäl­le sind na­he­zu un­be­kannt. Ak­tu­el­le In­for­ma­tio­nen dazu bietet das Auswärtige Amt. Die ge­sund­heit­li­che Ver­sor­gung ist in den Städten sehr gut. Ärzte und Kran­ken­häu­ser be­sit­zen ei­nen gu­ten Stan­dard.

Verhalten im Oman

Oman ist ein is­la­mi­sches Land und das Le­ben wird vom Ko­ran be­stimmt. Übe­r­all im Land wa­ren die Men­schen sehr freund­lich und Frem­den ge­gen­über auf­ge­schlos­sen. Um­ar­mun­gen und Küs­se zwi­schen Mann und Frau in der Öffent­lich­keit sind je­doch tabu. Die Oma­nis ver­hal­ten sich Frau­en ge­gen­über sehr re­spekt­voll, an­ge­mes­se­ne Be­klei­dung vor­aus­ge­setzt.

Vor dem Fotografieren von Per­so­nen soll­te un­be­dingt um Erlaubnis gebeten werden, denn je stren­ger die Aus­le­gung des Ko­rans ist, des­to ab­leh­nen­der ist die Hal­tung ge­gen­über dem Fo­to­gra­fie­ren. Alkoholkonsum im Frei­en ist streng ver­bo­ten.

Passende Kleidung

Bedenke, dass der Oman ein muslimisches Land ist und wähle deshalb Kleidung, die mindestens Schultern und Knie bedecken. Für den Besuch von Moscheen ist ein Tuch als Kopfbedeckung nötig. Leichte, lange Kleidung in hellen Farben ist zudem ein idealer Sonnenschutz.

Oma­nis klei­den sich sehr tra­di­tio­nell. Die Män­ner mit bis zu den Knö­cheln rei­chen­den Ge­wän­dern, der Dish­da­sha, meist rein­weiß, manch­mal auch far­big. Die dazugehörige Kopf­be­de­ckung ist das Mas­saar (Tuch) oder eine be­stick­te Kum­ma (Kap­pe). Frau­en tra­gen eine Aba­ya, ei­nen dün­nen schwar­zen Um­hang mit ei­nem um den Kopf und Hals ge­schlun­ge­nen Tuch.

Männer in Muscat
Traditionelle Kleidung
Verhaltenstipps für Oman
Helle luftige Kleidung

Reiseführer & Straßenkarte

Wir haben mit dem Du­mont Rei­se-Hand­buch Oman und der Rei­se-Know-How Map gute Erfahrungen gemacht.

Oman ist ein wunderbares Reiseland und hat uns sehr gut gefallen. Es bietet tolle Sehenswürdigkeiten, eine beeindruckende Wüste und freundliche Menschen. Das Sultanat ist absolut eine Reise wert und einfach als Selbstfahrer zu bereisen.

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