Wenn du eine Reise durch Westaustralien planst, wirst du an Esperance nicht vorbeikommen – und das solltest du auch nicht. Die Strände hier gehören zu den schönsten, die ich je gesehen habe: puderzuckerfein, schneeweiß und eingerahmt von türkisblauem Wasser. Und mit etwas Glück triffst du hier sogar auf Kängurus am Strand.

Die Stadt Esperance – kein Highlight, aber praktisch

Ganz ehrlich: Die Stadt Esperance selbst ist nicht besonders sehenswert. Kein Charme, keine besonderen Highlights. Was aber wirklich nett ist: die gepflegte Uferpromenade mit Jetty – ideal für einen Spaziergang zum Sonnenuntergang.

Was die Gastronomie angeht, war die Auswahl ziemlich mau. Eine klare Empfehlung: das Siam Thai Restaurant an der Esplanade Straße – sehr leckeres Phad Thai und freundlicher Service. Ansonsten ist Esperance vor allem eins: praktisch. Du bekommst hier alles, was du brauchst – Supermärkte, Tankstellen, Unterkünfte. Ideal als Ausgangspunkt für Erkundungen im Cape Le Grand Nationalpark und zum Start in den Great Ocean Drive.

Mein Tipp: Plane mindestens drei Nächte ein. Alles darunter wird dieser Gegend nicht gerecht.

Der grandiose Esperance Great Ocean Drive

Ein absolut lohnenswerter Ausflug ist der Great Ocean Drive – eine rund 40 Kilometer lange Rundstrecke mit atemberaubenden Stränden, Aussichtspunkten und Küstenlandschaften, die locker mit bekannten Scenic Drives weltweit mithalten kann. Wenn du genug Zeit hast, nimm dir einen ganzen Tag dafür. Es geht zwar auch in ein paar Stunden, aber dann bleibt kaum Gelegenheit, länger an einem Strand zu verweilen oder kurze Spaziergänge zu machen. Und das wäre echt schade.

Twilight Beach am Esperance Great Ocean Drive – weißer Sandstrand mit markanten Granitfelsen im türkisfarbenen Wasser
Twilight Beach – mehrfach ausgezeichnet als schönster Strand Australiens

Die schönsten Strände auf dem Esperance Great Ocean Drive

Wenn du den Great Ocean Drive im Uhrzeigersinn ab Esperance startest, kommst du zuerst am Blue Haven Beach, am Fourth Beach und dann am Twilight Beach vorbei – einem der berühmtesten Strände der Region, mehrfach ausgezeichnet als schönster Strand Australiens. Der Sand ist unglaublich fein, das Wasser schimmert in kräftigem Türkis, und zwischen den Felsen lassen sich wunderbar kleine Badebuchten entdecken. Aber Achtung: das Wasser ist selbst im Frühling noch erfrischend kalt.

Weiter geht es zum Observatory Point, von wo aus du einen fantastischen Blick aufs Meer und den Observatory Beach hast. Wenige Kilometer weiter erreichst du den Nine Mile Beach, einen langgezogenen, wilden Strand mit teils kräftiger Brandung – ideal für ausgedehnte, einsame Spaziergänge. Den Abschluss der Strecke bildet der Ten Mile Lagoon Beach, bevor du langsam ins Landesinnere abschwenkst und wieder Richtung Esperance zurückfährst.

Observatory Beach am Great Ocean Drive bei Esperance – wilder Strand mit Blick auf den Indischen Ozean
Observatory Beach am Great Ocean Drive bei Esperance
"Ten Mile Lagoon Beach bei Esperance – weißer Sandstrand mit türkisfarbenem Wasser entlang des Great Ocean Drive
Ten Mile Lagoon Beach – einsamer Traumstrand bei Esperance in Westaustralien

Die gesamte Strecke ist asphaltiert und gut ausgeschildert, du kannst also problemlos mit einem normalen Mietwagen fahren und deine Stopps ganz flexibel einteilen.

Am Ende der Tour liegt der sogenannte Pink Lake. Der ist zwar in fast allen Reiseführern erwähnt, aber ehrlich gesagt: Heute lohnt sich der Stopp nicht mehr. Der See ist inzwischen farblos und wirkt eher wie ein ganz normaler Salzsee. Wenn du wirklich pinkes Wasser sehen willst, plane lieber einen Stopp an der Hutt Lagoon (zwischen Geraldton und Kalbarri) weiter nördlich ein – dort leuchtet der See bei Sonnenschein tatsächlich noch knallig rosa.

📚 Leseempfehlung: Mein großer Westaustralien Guide

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Cape Le Grand Nationalpark – Natur wie aus dem Bilderbuch

Nur etwa 45 Minuten östlich von Esperance liegt der Cape Le Grand Nationalpark – für mich das absolute Highlight der Region. Die Strände dort sind einfach nicht zu toppen: riesig, weiß wie Schnee und menschenleer.

Lucky Bay – weißer Sand, türkisblaues Wasser und (vielleicht) Kängurus

Lucky Bay ist der bekannteste Strand der Gegend – und das völlig zurecht. Eine riesige, halbmondförmige Bucht mit feinstem Sand. Ja, hier kommen manchmal Kängurus bis an den Strand. Wir hatten bei zwei Besuchen kein Glück, dafür schwammen aber Delfine in der Bucht – auch nicht schlecht.

Vor Ort gibt es Toiletten und einen kleinen Truck, der Kaffee und Snacks verkauft – allerdings nur bis etwa 14 Uhr (Bargeld nicht vergessen). Schatten gibt’s – wie fast überall in Westaustralien – keinen. Also unbedingt an Sonnenschutz* denken.

Lucky Bay im Cape Le Grand Nationalpark mit weißem Sand und türkisblauem Meer – Esperance Australien
Lucky Bay im Cape Le Grand Nationalpark
Lucky Bay mit leuchtend türkisfarbenem Wasser und feinem, weißem Sand – Cape Le Grand Nationalpark bei Esperance
Lucky Bay – eine der schönsten Strände Australiens

Weitere Traumstrände im Nationalpark

Auch abseits von Lucky Bay lohnt sich jeder Abstecher: Hellfire Bay, Thistle Cove, Le Grand Beach – alle unglaublich schön. Und meist fast leer. Wer die Zeit hat, sollte sich einfach treiben lassen. Je weniger du planst, desto besser.

Hellfire Bay im Cape Le Grand Nationalpark nahe Esperance – abgelegener Strand mit dramatischer Felsküste
Zu schön, um wahr zu sein: Hellfire Bay
Thistle Cove im Cape Le Grand Nationalpark – geschützte Bucht mit Felsen bei Esperance Australien
Thistle Cove im Cape Le Grand Nationalpark

Aussichtspunkt Frenchman Peak – wenn du Lust auf Bewegung hast

Der bekannteste Aussichtspunkt im Park ist der Frenchman Peak. Der Wanderweg führt dich über knapp 200 Höhenmeter auf den Gipfel. Rund eine Stunde solltest du einplanen. Die Aussicht soll spektakulär sein – wir haben den Hike aber ausgelassen, die Strände waren einfach zu verlockend.

Frenchman Peak im Cape Le Grand Nationalpark – markanter Felsen bei Esperance in Westaustralien
Frenchman Peak, ein markanter Gipfel im Cape Le Grand Nationalpark

Praktische Tipps für deinen Besuch im Cape Le Grand Nationalpark

  • Eintritt: Der Nationalpark ist gebührenpflichtig. Du kannst direkt vor Ort zahlen oder – was ich empfehle – dir vor der Reise online den Holiday Pass holen. Der ist einen Monat gültig und lohnt sich, wenn du mehrere Parks besuchen willst.
  • Fahrzeug: Ein 4WD ist nicht nötig. Die Hauptstraßen und Wege im Park sind asphaltiert. Nur zu wenigen, abgelegenen Buchten brauchst du einen Allradantrieb. Wir waren mit normalem Mietwagen unterwegs – kein Problem.
  • Beste Reisezeit: Der australische Frühling (September bis November) sowie Herbst (März bis Mai) sind ideal. Im Sommer kann es sehr heiß werden und im Winter regnet es öfter. Wir waren im Oktober dort – angenehme Temperaturen und sonnig. Nur das Wasser war uns zum Baden zu kalt – aber für lange Spaziergänge am Strand war es ideal.

☀️ Klima in Esperance im Oktober (Durchschnittswerte)

Tageshöchsttemperatur ca. 22 °C
Nachttemperatur ca. 12 °C
Meerestemperatur ca. 16 °C
Sonnenstunden pro Tag ca. 9,5 h
Tageslänge fast 13 h
Regentage im Monat ca. 11 Tage

💡 Tipp: Ideal für Wandern, Sightseeing und entspannte Strandtage – Baden ist aufgrund der Wassertemperatur eher was für Hartgesottene.

Cape Le Grand Coastal Trail – für ambitionierte Wanderer

Ich selbst habe den Trail nicht gemacht, denn wir sind bereits den Coastal Treck in Kalbarri gelaufen, aber der Cape Le Grand Coastal Trail wird von vielen als eines der landschaftlichen Highlights im Park beschrieben. Der rund 20 Kilometer lange Wanderweg verbindet die Strände Le Grand Beach und Rossiter Bay und führt dabei über Klippen, durch Buschland und vorbei an traumhaften Buchten. Die Etappe kann als Ganzes oder in einzelnen Abschnitten gelaufen werden, gute Kondition ist aber in jedem Fall gefragt.

Möchtest du den Trail wandern? Dann findest du detaillierte Informationen und Kartenmaterial auf der Webseite Trails WA an.

Übernachten im Nationalpark – Camping in der Natur

Auch wenn ich selbst nicht gecampt habe: Die Campingplätze im Cape Le Grand Nationalpark gelten als echte Traumplätze. Besonders der Campingplatz an der Lucky Bay ist heiß begehrt – nicht nur wegen der Nähe zum berühmten Strand, sondern auch wegen der Lage direkt am Meer. Frühzeitige Reservierung ist hier absolut empfehlenswert, vor allem in der Hauptsaison.

Die Campingplätze im Cape Le Grand Nationalpark – Lucky Bay Campground und Le Grand Beach Campground – können ausschließlich online über das Buchungssystem Park Stay WA reserviert werden. Hier die Links für die Buchung: Lucky Bay Campground oder Le Grand Beach Campground.

Unterkunft in Esperance – mein Tipp

Esperance eignet sich gut als Basis, um die Region zu erkunden. Es gibt eine gute Auswahl an Motels, Airbnbs und Campingplätzen. Wir hatten ein Hotel an der Uferpromenade, einfach, aber sauber und mit Blick aufs Meer.

Empfehlung (mit Affiliate-Link): The Jetty Resort*

Esperance in deine Reiseroute integrieren

Esperance lässt sich sehr gut in eine Rundreise durch Westaustralien einbauen – etwa zwischen Margaret River und Hyden. Die Strecke ist lang, aber mit kleinen Stopps gut machbar. In meinem 4-Wochen-Routenplan für Westaustralien findest du alle Details zur Etappenplanung.

Strand bei Esperance in Westaustralien mit weißem Sand, türkisfarbenem Meer und unberührter Natur
Die Strände rund um Esperance stehen für einsame Buchten, strahlend weißem Sand und türkisfarbenem Wasser

Fazit: Esperance – echt, wild und wunderschön

Esperance ist kein Ort für schnelle Instagram-Fotos, sondern für echte Naturerlebnisse. Wer es ruhig mag, Natur liebt und sich nach unberührten, traumhaften Stränden sehnt, wird hier glücklich. Ohne große Show, aber mit umso mehr Substanz. Wir haben es definitiv geliebt!