Die Insel Madeira liegt rund 600 Kilometer vor der afrikanischen Küste, gehört aber zu Portugal. Das Archipel entstand vor 14 Millionen Jahren, als das Gebirgsmassiv durch eine vulkanische Tätigkeit nach oben gedrückt wurde. So ist es nicht verwunderlich, dass der Meeresgrund schnell abfällt und eine Wassertiefe von bis zu 4000 Metern erreicht. Die Insel war lange Zeit unbewohnt, bis es von portugiesischen Seefahrern Anfang des 15. Jahrhunderts entdeckt und besiedelt wurde. Heute ist das Eiland bei Aktivurlaubern und Naturliebhabern beliebt, aber bisher nicht überlaufen.

Das Festland Madeiras ist tiefgrün und gebirgig, der blaue Atlantik umspült die Insel und ist an manchen Stellen wild und gewaltig und an anderer Stelle glasklar und schillernd. Madeira ist keine Insel für einen Badeurlaub, denn Sandstrände gibt es nahezu keine, aber Madeira ist ein Paradies für Wander- und Naturfans. Es gibt jede Menge zu unternehmen und zu entdecken. Ich verrate dir hier, welche Madeira Sehenswürdigkeiten du unbedingt sehen solltest, wo Madeira am schönsten ist und welche Wanderungen du nicht verpassen solltest.

Karte mit den Top 10 Sehenswürdigkeiten auf Madeira

1) Funchal – die Hauptstadt Madeiras

Ich muss zugeben, an Funchal hatte ich keine großen Erwartungen, denn Freunden von uns gefiel die Stadt gar nicht. Aber oft ist es ja besser, keine großen Erwartungen zu haben und dann positiv überrascht zu werden und so ging es uns mit Funchal. Die engen Gässchen, die tropischen Parkanlagen, die Lage am Meer, die sich an den Hang schmiegenden alten Häuser und die vielen kleinen Cafés und Restaurant – Funchal hat uns total begeistert!

Gärten in Funchal
Jardim Municipal do Funchal

Abends, wenn die Tische im Freien alle besetzt sind und an manchen Ecken Live-Musik erklingt, herrscht in der Altstadt eine besonders schöne Stimmung. Dann schmeckt auch das Nationalgetränk „Poncha“ besonders gut.

Tipps für Funachal, Madeira
Abends in Funchal

Schön anzuschauen sind auch die vielen bunt bemalten Türen. Künstler gestalten im Rahmen des Projekts „Arte Portas Abertas“ die Eingangstüren bewohnter und verlassener Gebäude neu. Die meisten der künstlerisch gestalteten Türen findest du in der Rua de Santa Maria.

Madeira Sehenswürdigkeiten - Türen in Funchal
Kunst in der Altstadt Funchals
Funchel, Hauptstadt Madeiras
Die Türen in der Rua da Santa Maria

Meine Tipps für Sightseeing & Parken:
▷ Die „großen“ Sehenswürdigkeiten gibt es in diesem Sinne in Funchal nicht. Lass dich einfach treiben und schlendere durch die Altstadt, so kommst du automatisch an vielen reizvollen Ecken, wie den Jardim Municipal do Funchal oder der Kathedrale vorbei.
▷ Bist du mit dem Auto unterwegs, kann Parken in Funchal eine echte Herausforderung werden. Parke am besten in einer der Parkgaragen der Shoppingcenter oder aber in der Parkgarage „Parking Sao Tiago“ in der Nähe des alten Castells Forte de Sao Tiago (siehe Markierung in der Karte oben).

2) Monte – Botanischer Garten & Korbschlittenfahrt

Bei den Madeira Sehenswürdigkeiten darf der Botanische Garten „Monte Palace Tropical Garden“ auf keinen Fall fehlen. Monte thront auf einer Höhe von 550 Metern über Funchal und diente einst der Sommerfrische der Reichen. Dort findest du auf einer Fläche von 7000 Quadratmetern einen wundervollen Botanischen Garten. Farnbäume verleihen dem Areal einen tropischen Charakter und Blumen aus aller Welt machen den Garten schön bunt.

Botanischer Garten Monte
Wunderschöne Blumen im Botanischen Garten in Monte

Flaniere vorbei an blau-weißen Kachelbildern und Teichen mit orangefarbenen Kois, die bis zu 60 Jahre alt werden. Ein Spaziergang durch den Monte Palace Tropical Garden kommt einer kleinen Weltreise gleich. Neben den Gärten kannst du in der Mineralienausstellung etwa 700 wunderschöne Mineralienproben oder in der „African Passion“ in einer Ausstellung Skulpturen aus Afrika bewundern.

Monte Palace Tropical Garden
Orientalische Einflüsse im Botanischen Garen
Sehenswürdigkeiten Madeira Monte Palace Tropical Garden
Ausblick auf Funchal

Informationen & Tipps
▷ Nimm dir für den Botanischen Garten genügend Zeit, denn Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein und von manchen Plätzen aus hast du sogar einen herrlichen Ausblick auf Funchal.
Tipps für die Anreise: entweder schwebst du von Funchal aus mit der Seilbahn Teleférico nach Monte (Preise für Hin- und Rückfahrt 18 €) oder du fährst mit dem Auto hoch. Ein kostenloser Parkplatz ist vorhanden, welchen ich dir in der Karte oben markiert habe.

Korbschlittenfahrt mit den Carreiros in Monte – ja oder nein?

Die Korbschlittenfahrt wurde im 19. Jahrhundert erfunden und diente damals den reichen Anwohnern als schnelles Verkehrsmittel zwischen Monte und Funchal. Zwei Lenker, die Carreiros, steuern den Korbschlitten und bremsen die steile Abfahrt lediglich mit den Gummisohlen ihrer Schuhe.

Inzwischen ist die Korbschlittenfahrt eine reine Touristenattraktion, bei der du mit langen Wartezeiten rechnen musst. Die Fahrt beginnt bei der Monte Kirche und führt in rund vier Minuten zwei Kilometer nach Livramento hinunter. Für zwei Personen kostet der kurze Spaß 30 €. Wir hatten keine Lust auf diese Fahrt, aber vielleicht macht es ja dir Spaß?

Highlights Monte, Madeira
Die Korbschlittenfahrt in Monte, für manche Pflichtprogramm

3) Ponta de São Lourenço – schöner geht es nicht

Eines meiner Madeira Lieblings-Sehenswürdigkeiten ist die Halbinsel Ponta de São Lourenço. Die karge Langzunge unterscheidet sich stark vom Rest der immergrünen Insel und gehört deshalb zum Pflichtprogramm für jeden Urlauber. Eine Wanderung bis zur äußersten Spitze des Kaps solltest du dir nicht entgehen lassen.

Madeira Sehenswürdigkeiten: Ponta de São Lourenço
Ponta de São Lourenço

Der Start der Wanderung erfolgt vom Parkplatz „Ponta de São Lourenço Parking“. Von hier aus folgst du einfach der Beschilderung. Eine Wanderbeschreibung ist nicht nötig, denn verlaufen kannst du dich hier nicht. Auf dem Weg gibt es herrliche Aussichtspunkte: dort, wo dunkles Lavagestein auf den tiefblauen Atlantik trifft, weiße Schaumkronen spitze Felsen umspülen und die Felsen teils steil ins Meer abfallen. Es ist unbeschreiblich schön dort!

Ponta de Sao Lourenco
Ponto de Vista – Miradouro de São Lourenço
Wanderung Ponta de Sao Lourenco
Die Ausblicke von der Steilküste sind fantastisch
Wandern Madeira: Ponta de São Lourenço
Eine traumhaft schöne Wanderung – Ponta de São Lourenço

Ziemlich am Ende des Weges hast du die Gelegenheit, dich in der „Casa do Sardinha“ mit Getränken und Speisen zu stärken. Wer dann noch Energie hat, sollte unbedingt noch den letzten steileren Aufstieg bis zum Miradouro Ponta do Furado in Angriff nehmen. Der schweißtreibende Aufstieg lohnt sich absolut, denn der Ausblick von hier oben ist atemberaubend. Von der Felsspitze aus reicht der Blick bis zum Leuchtturm auf der Ilhéu do Farol, dem östlichsten Punkt Madeiras. Ebenso siehst du von hier oben die geschützten Desertas Inseln und bei klarer Sicht sogar Porto Santo.

Erfahrungsbericht Madeira
Angekommen am Miradouro Ponta do Furado
Wandern Madeira
Blick auf Ilhéu do Farol

Details zur Wanderung Ponta de São Lourenço
Bis zum São Lourenço Café ist es eine einfache Wanderung mit leichtem Auf und Ab, mit etwa 450 Höhenmeter. Beim letzten steilen Aufstieg bis zum Morro do Furado sind es noch einmal etwa 150 Höhenmeter. Es geht auf der gleichen Route zurück. Mit Pausen solltest du mindestens vier Stunden einplanen. Eine Badepause ist in der Nähe des Cafés in der Bucht von Cais do Sardinha möglich.

4) Levadas – eine Levadawanderung ist Pflichtprogramm

Durch die landschaftlichen Gegebenheiten auf Madeira waren die Bauern früher gezwungen, die wenigen Anbauflächen durch Terrassen zu erweitern. Um das Wasser auch dorthin zu bringen, wurden bereits im 15. Jahrhundert Verteilungssysteme geschaffen. Zu diesem Zweck wurden offen gemauerten Kanäle gebaut, die sogenannten Levadas. Neben diesen Wasserkanälen wurden schmale Pfade für Wartungsarbeiten errichtet, welche heute ideale Wanderwege abgeben.

Levadawanderung Madeira
Eine Levadawanderung gehört zu jedem Madeira Urlaub

Top Levadawanderungen:  Caldeirão Verde & Caldeirão do Inferno

Auf Madeira gibt es unzählige Levadawanderungen, welche alle Streckenwanderungen und keine Rundwanderungen sind. Eine der schönsten Touren ist die Caldeirão Verde in Verbindung mit der Caldeirão do Inferno. Letztere lässt sich nur im Anschluss an die erste Wanderung durchführen. Es ist zwar eine, mit rund sechs Stunden und 25 Kilometer lange Tour, aber spektakulär! Kleine und große Wasserfälle, tiefgrüne dschungelartige Vegetation und enge Schluchten machen diese Wanderung zu einem echten Highlight.

Die Levadas wurden hier teilweise in den Felsen geschlagen, die Wege sind oft nur kleine Mäuerchen. Es gilt ebenso einige Tunnel zu durchqueren, die teilweise stockdunkel sind und das Wasser schon mal 10 Zentimeter tief stehen kann. Gute wasserfeste Wanderschuhe sowie eine Taschenlampe sind hier ein Muss. Am Ende der ersten Etappe stürzt ein hoher Wasserfall in eine kleine Gumpe, in der man sich auch erfrischen kann.

Die schönsten Levadawanderungen Madeira
Ab durch den Tunnel

Von hier aus schließt sich die zweite Wanderung Caldeirão do Inferno an. Der Weiterweg vom „grünen Kessel“ zum „Höllenkessel“ zählt zu den faszinierendsten Levadarouten von ganz Madeira. Verlaufen kannst du dich hier eigentlich nicht. Der Weg führt zunächst immer an den Levadas entlang, später dann über Treppen durch eine Schlucht. Oben angekommen nimmst du dann den rechten Tunnel. Der weitere Weg führt dich schließlich bis zu der beeindruckenden Klamm „Ribeira Grande“. Hier befindest du dich an einer der spektakulärsten Orte von Madeira!

Der Endpunkt der Wanderung, die Caldeirão do Inferno, ist von hier aus schnell erreicht. Noch drei weitere Tunnel und eine kurze Wegstrecke und es ist geschafft. Der Rückweg erfolgt auf der gleichen Strecke.

Caldeirão do Inferno - Top Wanderung Madeira
Die Levadawanderung Caldeirão do Inferno gehört zu den schönsten

Details Levadawanderung
Parkplatz in Queimadas (ich habe ihn in der Karte oben eingetragen, aber Achtung, es gibt noch einen zweiten Parkplatz, welcher die Wanderung noch mal um eine dreiviertel Stunde verlängert).
Dauer der Wanderung: nur Caldeirão Verde circa 3:30 Stunden; mit Caldeirão do Inferno etwa 6 Stunden. Es gibt ein Café am Parkplatz, aber sonst keine Verpflegungsstationen.

5) Fanal Lorbeerwald – dieser Feenwald verzaubert

Zwischen der Hochebene von Paul da Serra und der Ribeira da Janela liegt Fanal. Das herrliche Fanal-Gebiet ist Teil eines waldbedeckten Areals, das im Dezember 1999 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde.  

In lockerer Folge stehen hier die Giganten der Lorbeerbäume. Die gewaltigen Bäume erreichen einen Umfang von bis zu acht Metern. Manche von ihnen sind an die 600 Jahre alt, einige sollen angeblich schon vor der Entdeckung der Insel dort gestanden haben.

Wasser tropft von den dicht bemoosten Ästen, Pilze ragen aus der Rinde und zarte Farne suchen den Weg zum Licht. Mystisch ist die Stimmung, wenn Nebelschwaden durch den alten Lorbeerwald ziehen. Ich fühlte mich wie in einer Anderswelt, wie im Märchen!

Madeira Sehenswürdigkeiten: Fanal Lorbeerwald
Die Stimmung im Fanal Lorbeerwald ist märchenhaft
Madeira Tipps: Fanal
Mit Nebel ist die Atmosphäre am schönsten

Mein Tipp:
Einen Parkplatz gibt es direkt an der Straße ER209 (siehe Markierung in der Karte). Von hier aus kannst du entweder einfach nur in den Wald schlendern und die Atmosphäre genießen, oder auch eine kleine Wanderung nach Fio starten.

6) Câmara de Lobos – buntes, hübsches Fischerdorf

Das kleine, schnuckelige Fischerdorf Câmara de Lobos liegt nur zehn Kilometer westlich von Funchal und lohnt einen kurzen Abstecher. In dem Felsen gerahmten Naturhafen liegen bunte Fischerboote. An der Uferpromenade befinden sich kleine Cafés und Bars, wo es sich gut aushalten lässt.

Camara de Lobos auf Madeira
Bunte Boote im Hafen von Camara de Lobos

Nach einem kühlen Glas Poncha solltest du einen kurzen Bummel am Fischereihafen Richtung Westen und durch die engen Gassen anschließen. An der Hafenmauer kannst du das Wandbild des Künstlers Bordallo II bewundern. Er schuf zu Ehren der Tiere, welche hier früher häufig zu sehen waren, einen großen grauen Seelöwen aus Müll.

Madeira Tipps: Câmara de Lobos
3D Street-Art in Câmara de Lobos

7) Aussichtsplattform Cabo Girão – hoch über der Küste

Nur einen Katzensprung von Câmara do Lobos entfernt (knapp 4 Kilometer) befindet sich einer der spektakulärsten Aussichtspunkte Madeiras. Am Miradouro do Cabo Girão schwebt die Aussichtsplattform über der Steilküste. Vom Skywalk mit Glasboden geht es 580 Meter in die Tiefe. Der Blick schweift über die fruchtbare Talebene, den schwarzen Kiesstrand und weiter an der grünen Küste entlang. Ein wundervoller Ausblick, den du nicht verpassen solltest!

Cabo Girão eine der Madeira Sehenswürdigkeiten
Ein Wahnsinns-Ausblick!
Miradouro do Cabo Girão
Miradouro do Cabo Girão

8) Porto Moniz – die Lavapools sind eine der Top Madeira Sehenswürdigkeiten

Eine weitere der Madeira Highlights sind die Lavapools von Porto Moniz. Ganz im Nordwesten der Insel befindet sich der bei portugiesischen Urlaubern beliebte Ort. Als wir im April dort waren, brachen sich die Wellen mit weißen Schaumkronen wild an der Küste. Ein faszinierendes Schauspiel!

Etwas ganz Besonderes in Porto Moniz sind die natürlich aus Lavagestein geformten Pools. Sie werden immer wieder durch die Brandung mit frischem Atlantikwasser geflutet. Die „Piscinas Naturais“ sind sicherlich eine der schönsten Bademöglichkeiten der Insel und ein schönes Fotomotiv.

Lavapools auf Madeira
Die Lavapools von Porto Moniz

9) Pico do Arieiro – bequem zu erreichender Top-Aussichtspunkt

Auf den dritthöchsten Berg der Insel führt eine kurvige Straße bis ganz nach oben. Auf dem 1.818 Meter hohen Pico Arieiro befindet sich eine große Radarstation samt Parkplatz, welcher im Laufe des Tages schnell belegt ist. Viele Wanderer starten hier auch ihre Tour auf den höchsten Gipfel Madeiras, dem Pico Ruivo (etwa 1.250 Höhenmeter und 5 ½ Stunden).

Von der Radarstation aus führt ein kurzer Trampelpfad zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen überragenden Ausblick auf die bizarre Berglandschaft hat. Wenn es hier oben nicht so windig gewesen wäre, hätte ich mich von dem Anblick lange nicht losreißen können. Schön ist es hier am frühen Vormittag, oder (für alle Frühaufsteher) am allerschönsten zum Sonnenaufgang.

Pico Arieiro mit dem Auto
Ausblick vom Gipfel des Pico Arieiro
Pico Arieiro
Pico Arieiro, der dritthöchste Berg Madeiras
Pico Arieiro, Madeira
Im Laufe des Tages ziehen immer mehr Wolken auf

10) Pico Ruivo (1.862 m) – wandern zum höchsten Berg Madeiras

Der höchste Berg der Insel ist der spektakuläre Pico Ruivo, welcher allerdings an rund 100 Tagen im Jahr mit Nebel und Regen überzogen wird. Wir hatten so einen regnerischen und trüben Tag und kämpfen uns trotzdem auf den Gipfel. Wir wählten die kurze Wandervariante aus. Dazu fuhren wir von Santana zum Wanderparkplatz auf der Achada do Teixeira auf 1.592 Metern. Von hier aus startet der beschilderte Wanderweg. Die einfache Wanderung führt innerhalb einer knappen Stunde über gepflasterte Wege bis zum Gipfel.

Pico Ruivo, Wandertipp Madeira
Gepflasterter Pfad bis zum Gipfel

Wir hatten oben leider sehr starken Wind, Regen und null Aussicht. Aber trotzdem zähle ich den Pico Ruivo zu den Top Madeira Sehenswürdigkeiten, denn der Ausblick muss bei schönem Wetter genial sein. Ich habe schon viele wundervolle Fotos davon gesehen. Nach unserer Erfahrung kann ich dir allerdings raten, die Wanderung wirklich nur bei schönem Wetter zu starten.

Mein Tipp:
Am Wanderparkplatz befindet sich das nette Casa da Heidi Café. Hier gibt es leckeren Kuchen und hervorragenden Cappuccion (was auf Madeira selten ist).

Extra – Fototipp: die strohgedeckten Häuser von Santana

Das kleine Dorf Santana an der Nordküste Madeiras ist berühmt für seine traditionellen Steinhäuser mit den reetgedeckten Giebeldächern. Die alten Bauernhäuser findest du nur hier. Wenn du also auf dem Weg zur Wanderung auf den Pico Ruivo oder zur Levadawanderung Caldeirão Verde bist, lohnt sich hier ein kurzer Fotostopp.

Madeira Sehenswürdigkeiten: Santana
Die historischen Häuser in Santana
Häuser in Santana
Ein kurzer Fotostopp ist völlig ausreichend

Geheimtipps für Madeira – was viele nicht auf dem Radar haben

Wundervolle Steilküste bei Seixal

Schon der Weg entlang der Küste im Norden lohnt sich. Auch wenn die Straße durch viele Tunnel führt, bieten sich immer wieder wundervolle Ausblicke auf die Steilküste. Zwischen São Vincente und Seixal befindet sich beispielsweise der Aussichtspunkt „Miradouro do Véu da Noiva“, von wo aus du einen fantastischen Blick auf die Küste hast. Hier lohnt sich ein kurzer Stopp, ein kleiner Parkplatz ist vorhanden.

Die schönsten Aussichtspunkte auf Madeira
Miradouro do Véu da Noiva
Miradouro do Véu da Noiva
Miradouro do Véu da Noiva

Auch in Seixal gibt es Lavapools, aber nicht so schön wie in Porto Moniz. Weiterhin besitzt Seixal einen schwarzen Strand, welcher von Surfern und Badegästen gern genutzt wird.

Geheimtipps Madeira
Aussichtsplattform in Seixal

Cristo Rei – Christusstatue bei Caniço

Die 120 Meter über dem Meer thronende Statue Cristo Rei in Caniço erinnert an Rio de Janeiro. Ein Großgrundbesitzer stiftete die Christusstatue mit den ausgebreiteten Armen 1927, um ein Gelübde einzulösen. Vom Kap aus hast du einen wunderschönen Blick, sowohl nach Funchal, als auch auf die Küste von Caniço. Mehrere Bänke laden zum Verweilen ein, eine Seilbahn führt zur Bucht Prainha do Garajau hinab.

Sehenswertes auf Madeira
Cristo Rei
Schwarzer Strand Madeira
Bucht Prainha do Garajau

Tauchen auf Madeira

Wir haben letztes Jahr Tauchen gelernt und wollten auf Madeira die Chance nutzen, unsere neu erlernten Fähigkeiten auch im Atlantik zu erproben. Im April betrug die Wassertemperatur etwa 18 Grad und war mit einem 7 mm Neopren gut auszuhalten.

Wir tauchten in dem zwischen Funchal und dem Flughafen liegenden Unterwasser-Naturschutzpark bei Caniço. Durch die geschützte Lage kann hier direkt am fischreichen Hausriff getaucht werden. Der Tauchplatz Lavafinger beeindruckte uns mit einer überragend klaren und weiten Sicht und den doch vielen bunten Fische. Wir sahen ebenso leuchtend rote Seesterne, Gespensterkrabben, Barrakudas und einen rosafarbenen Oktopus. Am etwas trüberen Tauchplatz Arena tauchten wir durch eine Höhle und wurden dort von einem großen Zackenbarsch überrascht. Für das Vorkommen des braunen Zackenbarsches ist Madeira bekannt, er ist einer der größten Küstenfische und kann bis zu 1,50 Meter groß werden.

Insgesamt waren die beiden Tauchgänge am Hausriff des Unterwasser-Naturschutzparks ein schönes Erlebnis. Wir fühlten uns in der deutschen Tauchbasis Manta Diving gut aufgehoben, welche direkt unterhalb unseres sehr schönen Hotels Galomar lag.

Verantwortungsvolle Wal- und Delfinbeobachtung auf Madeira

Verantwortungs- und respektvolles Whalewatching kann in Calheta an Madeiras Südküste mit dem Veranstalter Lobosondo unternommen werden. Jede Ausfahrt wird von einer Biologin begleitet. Sie achtet einerseits auf eine verantwortungsvolle Annäherung an die Tiere und sammelt anderseits jedes Mal auch wissenschaftliche Daten.

Mit etwas Glück können verschiedene Arten von Walen wie Pottwale, Buckelwale oder Schwertwale gesichtet werden. Wir unternahmen eine zweistündige Tour mit einem Schnellboot, welches einen großen Suchbereich abdeckten kann, sowie einen leisen Motor besitzt. Obwohl wir „nur“ Delfine gesehen haben, war die Tour ein tolles Erlebnis. Zudem erzählte uns Biologin Paula viele interessante Dinge über das Leben und Verhalten der Meeressäuger. Diese Tour kannst du hier buchen: Waltour mit Lobosonda*.

Wal- und Delfintour auf Madeira
Wal- und Delfintour auf Madeira

Mein Tipp für eine nachhaltige Unterkunft

Nicht nur Taucher wohnen ideal im Hotel Sentido Galomar*. Vom Pool aus geht es per Aufzug zur Bar, zum Restaurant und zur Tauchbasis Manta Diving hinab. Die Lage an der Steilküste ist herrlich und die Mahlzeiten nimmt man mit direktem Blick auf den Atlantik ein. Das Hotel wurde kürzlich komplett renoviert und wurde zu 100 Prozent energieautark. Es ist das erste „Green-Hotel“ Portugals.

Unterkunft Tipp Madeira
Hotel Sentido Galomar

Essen und Trinken auf Madeira

Das traditionelle Getränk Poncha solltest du auf Madeira unbedingt mal probieren. Die klassische Variante des Poncha besteht aus Zuckerrohrschnaps, Honig und frischem Zitronen- oder Orangensaft. Berühmt ist Madeira ebenso für seinen Madeirawein, welcher ein Likörwein mit einem Alkoholgehalt von 18-22 % ist.

Probiere auch die süßen Pasteis de Nata, ich bin bereits seit Lissabon ein Fan davon. Die portugiesischen Törtchen sind aus Blätterteig mit einer Vanillepuddingfüllung. Wer Fisch liebt, kommt auf Madeira ebenso voll auf seine Kosten, aber auch als Vegetarier wurde ich immer fündig.

Anreise Madeira

Die Anreise auf Madeira erfolgt per Flugzeug. Verschiedene Airline fliegen die Insel an. Wir flogen mit Condor* von München aus direkt zum Cristiano Ronaldo Flughafen auf Madeira. Die Flugdauer beträgt circa vier Stunden.

Fortbewegung auf Madeira & praktische Tipps

Auf Madeira gibt es zwar ein gutes Busnetz, aber es werden nicht alle Ziele angefahren. Möchtest du unabhängig sein, wirst du um einen Mietwagen nicht herumkommen. Buche am besten das Fahrzeug bereits von zu Hause*. Die Straßen sind teils eng, kurvig und sehr steil, deshalb rate ich dir zu einem möglichst kleinen Auto. Tankstellen gibt es genügend, die Benzinpreise sind ähnlich wie in Deutschland. Parken ist auf Madeira günstig, du solltest allerdings immer genügend Münzen zur Hand haben (1 Stunde parken kostet etwa 0,80 €). Die Münzen benötigst du häufig auch für die öffentlichen Toiletten (0,50 €).

Madeira Tipps Blogger
Madeira ist sehr gebirgig

Tipps für deine Madeira Packliste

Die Insel ist nicht umsonst so grün, es kann zu jeder Jahreszeit mal regnen. Auch wenn wir im April meist schönes Wetter hatten, waren wir über folgende Ausrüstungsgegenstände froh:

  • Bergschuhe
  • Regenhülle Rucksack
  • Regenjacke (Damenmodell* / Herrenmodell*)
  • Regenhose
  • Kappe (Sonne/Regen)
  • Winddichte Jacke
  • Taschenlampe (wegen den dunkeln Tunneln bei den Levadawanderungen)

Als Reiseführer kann ich dir den kleinen kompakten Reise Know-How* oder den ausführlicheren Dumont* empfehlen, beide enthalten einen separaten Faltplan.

Madeira ist gebirgig, grün und sehr abwechslungsreich. Als Natur- und Wanderliebhaber haben wir unsere Zeit auf der Blumeninsel sehr genossen. Da die Insel gerade mal 57 Kilometer lang und 22 Kilometer breit ist, kann man in einer Woche die wichtigsten der Madeira Sehenswürdigkeiten erkunden. Ein ganz besonderes Highlight sind allerdings die Levadawanderungen, die es so nur Madeira gibt und auf keiner Bucket List fehlen sollten.