(Gastbeitrag von Vanessa) Die Schiffswracks an der Skelettküste Namibias laden zum Entdecken ein, doch sind die meisten nur aus der Luft zu sehen. Den südlichen Teil der Skeleton Coast kannst du jedoch ganz einfach als Selbstfahrer auf einer Tour entdecken. Und auch dort warten schon die ersten Schiffswracks auf dich.
Inhaltsverzeichnis
Die Skelettküste (Skeleton Coast) in Namibia
An der Skelettküste Namibias liegen über 100 Schiffswracks, die meisten davon sind nur per Flugzeug erreichbar. Zahlreiche Geschichten ranken sich um die Schiffbrüchigen, welche sich erleichtert, an Land retten konnten, um dann festzustellen, dass in der Wüste jegliche Hoffnung auf ein Überleben verschwand.
Als Skelettküste, oder auch Skeletoncoast, wird die Küste Namibias zwischen Swakopmund bis zum Kunene bezeichnet, dort wo die Namib-Wüste auf den Atlantik trifft. Der südliche Teil, der Dorob Nationalpark, zwischen dem Eingang Ugabmund und Torra Bay, ist für jeden offen. Der nördliche Teil ist nur für zugelassene Tourunternehmen zugänglich.
Wir, Vanessa und Marcus, von Namibialiebe, sind von Swakopmund nach Palmwag entlang der Skelettküste gefahren – problemlos mit einem Toyota Corolla. Wir haben uns grandiose Landschaften und Einsamkeit erhofft und wurden nicht enttäuscht. Zwischen gewaltigen Wellen am Atlantik auf der Linken und trockener Wüste auf der Rechten führte uns die Straße ins Nirgendwo. Gespickt mit Schiffswracks und weiteren Highlights, ist die Route entlang der Skelettküste alles andere als langweilig!
Zwischen Ugabmund und Sprindbokwasser – die Tour entlang der Skelettküste in Namibia
Hier stelle ich dir die Höhepunkte vor, die dir auf deinem Weg von Swakopmund nach Palmwag begegnen werden. Du solltest am frühen Morgen in Swakopmund starten und der C35 immer entlang der Küste in Richtung Norden folgen. Die Strecke zwischen Swakopmund und dem Ausgang Springbokwasser beträgt circa 350 km. Bedenke, dass du von dort aus noch zu deiner Unterkunft fahren musst.
Die Zeila – das erste Wrack an der Skeleton Coast
Kurz vor Henties Bay triffst du auf das erste Schiffswrack: Die Zeila, ein Fischtrawler, welcher am 25. August 2008 dort strandete. Er war auf dem Weg nach Indien, um dort verschrottet zu werden. Schon von der Straße aus kannst du das Schiff in den Wellen sehen. Eine kleine Parkbucht ermöglicht es dir auszusteigen und Fotos zu machen – sofern der Nebel es zulässt.
Henties Bay an der Skelettküste in Namibia
Henties Bay ist ein beliebter Ferienort der Namibianer und Südafrikaner. Im heißen Sommer herrscht eine kühle Brise und sorgt für Erfrischung. Außerdem ist es ein beliebter Platz zum Angeln. Für Touristen hat Henties Bay relativ wenig zu bieten.
Zwischen Henties Bay und Cape Cross triffst du auf Namibia’s Dead Sea. Es handelt sich um die Aushebung der stillgelegten Strathmore South Tin Mine, welche mit Wasser aus dem Untergrund gefüllt ist. Dieses ist sehr salzig und mineralhaltig, sodass du dich dort treiben lassen kannst. Bei Sonnenschein lohnt sich ein kurzer Stopp auf jeden Fall. Doch Vorsicht: Das Tote Meer Namibias ist nur mit einem 4×4 erreichbar.
Die Robbenkolonie bei Cape Cross
Auf dem Weg zu Cape Cross kommst du an verschiedenen Meersalzgewinnungsanlagen vorbei. An den Straßen findest du kleine rostige Tonnen, auf denen Salzkristalle in allen erdenklichen Größen drapiert sind. Diese sind gegen eine Gebühr, welche du in eine kleine Dose werfen sollst, zu verkaufen. Wir haben uns damals einen Salzblock mitgenommen und einen kleinen Schein in die Dose gesteckt. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Ich hoffe, das Geld hat den rechtmäßigen Besitzer erreicht.
Etwa 130 km nördlich von Swakopmund liegt Cape Cross. Es ist die Heimat von bis zu 100.000 Robben. Um zu den Robben zu kommen, musst du eine kleine Eintrittsgebühr bezahlen. Die Robben kannst du nicht verpassen. Schon von Weitem hörst du den Lärm, aber auch deine Nase wird schnell auf sie aufmerksam werden.
Ugabmund Gate – Der Eingang zum Skeleton Coast Nationalpark
Der Eingang zum Skeleton Coast Nationalpark am Ugabmund Gate sieht nicht sehr freundlich aus, mit den zwei riesigen Totenköpfen auf dem Tor, flankiert vom Wirbel eines Wals. Umso freundlicher sind aber die Damen am Eingang. Der Tageseintritt kostet etwa 80 N$ pro Person. Bis Sonnenuntergang musst du den Park im Osten am Springbok Water Gate wieder verlassen haben.
South West Seal – Schiffswrack Nummer zwei an der Skelettküste
Schon kurz nach der Einfahrt (circa 15 km) in den Skeleton Park kannst du die Reste des 1976 gestrandeten Fischereiboots »South West Seal« erblicken. Langsam erobert sich der Atlantik das Boot zurück, welches dort nach einem Brand an Bord, strandete. Es ist nur noch das Skelett des Boots zu erkennen. Auch hier kannst du am Straßenrand stoppen und musst nur ein paar Meter zu Fuß bis zum Wrack, beziehungsweise seinen Resten laufen.
Das verlassene »Oil Drilling Rig«
Ein bisschen weiter triffst du auf eine verlassene Ölbohrplattform, die mitten in der Wüste liegt. Ben du Preez und Jack Scott versuchten in den 60er- und 70er-Jahren dort nach Öl zu bohren, allerdings erfolglos. 1972 ließen sie die Plattform in der Wüste zurück. Langsam aber sicher verschlingt der Sand die Plattform.
Heute bietet das rostige Gerippe tolle Fotomotive und lädt zu einer Entdeckungstour ein. Außerdem nisten viele Vögel dort. Da die Plattform durch das Salz des Atlantiks stark verrostet ist, solltest du nicht auf ihr herumklettern.
Von nun an gestaltet sich die Weiterfahrt relativ unspektakulär: Einsame, karge Landschaften umgeben die Straße. Auf der linken Seite der aufbrausende Ozean, auf der rechten Seiten nichts als Strand, Berge und Wüste.
Einige Kilometer südlich von Torra Bay zweigt die C39 ab und führt zum Springbok Water Gate. Von dort aus kannst du zum Beispiel weiter Richtung Palmwag oder Khorixas fahren.
Reiseführer Namibia
Wir waren mit dem Reiseführer von Stefan Loose »Namibia: mit Reiseatlas und Safari-Guide*« und der Reise Know-How Landkarte Namibia* im Größenverhältnis 1: 1.200.000 sehr zufrieden. Die Karte ist reiß- und wasserfest und damit äußerst robust.
Fazit zur Tour mit dem eigenen Auto entlang der Skeleton Coast
Für uns ist die Tour entlang der Skeleton Coast eins der Highlights unserer Namibiareisen. Wir sind in dichten Nebelschwaden in Swakopmund gestartet und nach und nach wurde die Sicht immer besser. Auf der einen Seite der raue Atlantik, auf der anderen Seite die karge Wüste. Die Skeleton Coast bietet eine sehr triste, aber doch faszinierende Landschaft. Auch wenn es vergleichbar kleine Schiffswracks sind, so macht es Spaß diese zu erkunden und über deren Geschichte zu lesen. Die Fahrt im unteren Teil mag nur einen ersten Eindruck vermitteln und macht Lust auch den nördlichen Teil zu erkunden. Für eine unserer nächsten Reisen haben wir definitiv eine geführte Tour in den Norden eingeplant.
Über Namibialiebe
Vanessa nimmt dich auf www.namibialiebe.de mit nach Namibia. Nach 15 Reisen in ihr Lieblingsland zeigt sie dir ihre Lieblingsorte, teilt mit dir ihren liebsten Platz für einen Sundowner und gibt dir wertvolle Tipps für deine Reise nach Namibia.