Man nehme die Großglockner Hochalpenstraße, den Nationalpark Hohe Tauern und das Bergsteigerdorf Heiligenblut, herauskommt ein einmaliges, naturnahes Wochenende mit grandiosem Bergpanorama. Warum wir diesen Familien-Kurztrip absolut genossen haben und welche Aktivitäten wir am Großglockner empfehlen können, verrate ich in diesem Beitrag.
Am Freitagnachmittag, gleich nach der Schule, starteten wir unseren Kurztrip ins österreichische Kärnten. Das Ziel unserer Fahrt war das unverfälschte Bergdorf Heiligenblut am Großglockner. Bei diesem Trip freuten wir uns ganz besonders auf die Anreise, denn die Großglockner Hochalpenstraße selbst ist ein besonderes Highlight. Bergschuhe und Wanderklamotten waren eingepackt, unsere wichtigste Ausstattung für dieses Wochenende und es konnte losgehen!
Inhaltsverzeichnis
- Großglockner Hochalpenstraße mit grandiosen Ausblicken
- Übernachten im Bergsteigerdorf Heiligenblut
- Dem ewigen Eis ganz nah – Gletschertrekking am Großglockner
- Steinböcke beobachten und süße Murmeltiere füttern am Großglockner
- Wandern entlang des Naturlehrwegs Natura Mystica bis zum Gößnitzwasserfall
- Gold schürfen in Heiligenblut am Großglockner
- Wenn du die Berge genauso liebst wie ich, lies hier weiter
Großglockner Hochalpenstraße mit grandiosen Ausblicken
Über Fusch an der Großglocknerstraße im Bezirk Zell fuhren wir zur Mautstelle Ferleiten. Von hier aus erklommen wir mit dem Auto über 36 beeindruckende Kehren 2.500 Metern Seehöhe. Wir hatten Glück, denn es war nur wenig los. So konnten wir jederzeit auf den vielen Ausweichstellen stehen bleiben und die Ausblicke in die Bergwelt bestaunen.
Die letzte Eiszeit hat diese Landschaft eindrucksvoll geformt. Wir fuhren vorbei an weißen Schneefeldern, schroffen Felsen und tiefgrünen Berghängen. Die wunderschöne Panoramastraße endet am längsten Gletscher der Ostalpen, der Pasterze. Wir sind die Hochalpenstraße nun schon zum zweiten Mal, aber bestimmt nicht zum letzten Mal gefahren.
Ausstellungen an der Großglockner Hochalpenstraße
Wer möchte, besucht das Besucherzentrum auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Kostenlose Parkplätze sind reichlich vorhanden. Auf 1.500 m² Ausstellungsfläche über vier Etagen können die Ausstellungen „Faszination Eis & Gletscher“, der Erlebnispfad „Fels und Eis“ sowie die weltweit höchste Automobilausstellung besucht werden. Welche Ausstellungen es an der Hochalpenstraße noch gibt, kannst du hier nachlesen.
Öffnungszeiten und Tickets Großglockner Hochalpenstraße
Geöffnet von Anfang Mai bis Anfang November (bis 31. Mai 6:00 bis 20:00 Uhr, 1. Juni bis 31. August 5:00 bis 21:30 Uhr, ab 1. September 6:00 bis 19:30 Uhr). Letzte Einfahrt jeweils 45 Minuten vor der Nachtsperre. Eine Tageskarte für einen Pkw kostet 38 €.
Übernachten im Bergsteigerdorf Heiligenblut
Unser Quartier für zwei Nächte bezogen wir in der Nationalpark Lodge Großglockner im Bergdorf Heiligenblut. Die kleine Gemeinde mit rund 1.000 Einwohner ist sympathisch mit ursprünglichem Charakter. Die hübsche Pfarrkirche St. Vinzent aus dem 15. Jahrhundert ist Blickfang des Dorfes. Grandios ist jedoch das Panorama, mit direktem Blick auf den Großglockner. Sogar aus unserem Zimmer hatten wir frontalen Bergblick.
Die Nationalpark Lodge ist gemütlich mit feinem Essen und einem neuen Wellnessbereich mit Indoor Pool. Nach einem langen Wandertag genossen wir es sehr, unsere Muskeln in der Sauna zu lockern. Für unseren Junior war der Pool das Highlight nach einem erlebnisreichen Tag.
Dem ewigen Eis ganz nah – Gletschertrekking am Großglockner
Am nächsten Tag hatten wir frühmorgens eine Verabredung mit Bergführer Martin, um am Großglockner wandern zu gehen. Es sollte jedoch keine einfache Wanderung sein, sondern ein Gletschertrekking auf die Pasterze ins ewige Eis.
Start der Wandertour ist die Aussichtsplattform an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Kostenlose Parkplätze in großer Zahl stehen dort zur Verfügung. Bevor es losging, erzählte uns Martin Interessantes über die Entwicklung des Gletschers. Es ist kaum zu glauben, wie sich der Gletscher innerhalb der letzten 100 Jahre verändert hat und zurückgegangen ist. Verschiedene Infotafeln verdeutlichen, wann der Gletscher bis wohin reichte.
Erst als ich direkt dort stand, wurde mir das gewaltige Ausmaß bewusst. Noch im Jahr 1960 reichte der Gletscher bis zur Talstation der historischen Gletscherbahn. Heute muss man von dort erst einmal rund eineinhalb Stunden wandern, um die Pasterze zu erreichen. Vor 150 Jahren erreichte der Gletscher sogar Heiligenblut. Das Eis geht nach wie vor weiter zurück, das Gletschertrekking ist somit eine Wanderung mit Ablaufdatum. Bereits in zehn bis zwanzig Jahren wird das Gletschertrekking in dieser Form wohl nicht mehr möglich sein.
Von der historischen Gletscherbahn gingen wir erst einmal an den Gletscherseen entlang, kämpften uns dann mit Steinen und Geröll bedeckte Hänge hinauf, unter denen das blanke Eis hervorlugte, immer weiter in Richtung Pasterze. Die zerklüftete Eislandschaft ist geprägt von verschiedenen Grauschattierungen, strahlendem Weiß und leuchtendem Blau. Seit vielen tausenden Jahren fließt das Eis vom Großglockner ins Tal, eine beeindruckende und stille Landschaft. Endlich erreichten wir dann die rauen Eisflächen mit kleinen und größeren Eisspalten, ein toller Anblick. Sehr gerne wäre ich noch etwas weiter ins ewige Eis gewandert.
Das Gletschertrekking dauert rund vier bis fünf Stunden und wird jeden Dienstag ab Mitte Juni bis Mitte September angeboten. Für Erwachsene kostet die Tour mit Bergführer 115 € und für Kinder 49 €. Die Ausrüstung (Klettergurt und Steigeisen) werden gestellt, buchen kannst du das Trekking über das Info-& Buchungscenter Heiligenblut am Großglockner.
Steinböcke beobachten und süße Murmeltiere füttern am Großglockner
Nach dem Gletschertrekking schlenderten wir noch in etwa zehn Minuten zur Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte, oberhalb der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Dort hatten wir unfassbares Glück und konnten Steinböcke aus nächster Nähe beobachten. Was sind das doch für wunderschöne und stolze Tiere! Wir hatten Mühe, uns von diesem imposanten Anblick loszueisen und weiter zum Kaiser Franz Josef Haus zu laufen.
Unser Bergführer verriet uns, dass unterhalb des Kaiser Franz Josef Hauses fast zahme Murmeltiere leben. Und siehe da, die zuckersüßen Tierchen konnten wir dort gar nicht übersehen. Unsere Karottenstückchen fraßen sie uns sogar aus der Hand. Junior war kaum noch zu bremsen. Das sind diese kleinen, besonderen Erlebnisse, die im Gedächtnis bleiben!
Wandern entlang des Naturlehrwegs Natura Mystica bis zum Gößnitzwasserfall
Den nächsten Tag starteten wir etwas gemütlicher und wanderten den leichten Natura Mystic Naturlehrweg. Der Startpunkt der Tour befindet sich etwa fünf Autominuten in westlicher Richtung von Heiligenblut entfernt. In rund eineinhalb Stunden liefen wir den hübschen Rundweg entlang. Höhepunkte der Tour sind das Kachlmoor mit der Mühle mit der kunstvoll angefertigten Wasserzufuhr und der Gößnitzwasserfall. Dort führt ein kurzer Stichweg in rund 15 Minuten zum Wasserfall Aussichtspunkt hinauf. Der kurze Aufstieg lohnt sich!
Gold schürfen in Heiligenblut am Großglockner
Anschließend fuhren wir auf dem Rückweg zur Großglocknerstraße, kurz vor der Mautstation, rechts zum Goldgräberdorf Heiligenblut hinauf. Im Fleißtal wurde das schnuckelige Goldgräberdorf auf historischen Boden neu errichtet. Der Eintritt ist mit der Kärnten Card frei. Wir ließen uns dort von einem Profi das Handwerkszeug zum Goldschürfen beibringen und verfielen dann mit Gummistiefel, Goldwaschschüssel und Spaten bewaffnet in den Goldrausch. Ich hätte offen gesagt nicht gedacht, dass die Goldsuche so viel Spaß machen würde. Als Familie kann man hier gut und gerne einen ganzen Tag verbringen. Wir haben sogar winzige Goldsplitter gefunden!
Unser Wochenende in Heiligenblut am Großglockner ging leider viel zu schnell zu Ende. Uns hat besonders gut die beeindruckende Bergwelt gefallen, das Gletschertrekking und die Begegnung mit der wilden Tierwelt der Berge. Das Wochenende war sehr abwechslungsreich und hat uns vom Alltag weggeholt und geerdet.
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Warst du schon einmal in Heiligenblut am Großglockner? Verrate es mir in einem Kommentar.
Offenlegung: Zu dieser Reise wurde ich von Kärnten Werbung und dem Tourismusverband Heiligenblut eingeladen. Vielen Dank dafür. Meine Meinung bleibt, wie immer meine eigene.
Wir fahren am 5.8. Zum 18× nach Heiligenblut, lieben es und die Berge rundherum. Einfach traumhaft.
Wow, 18 mal in Heiligenblut wie toll! Da habt ihr bestimmt viele Tipps parat. Ich wünsche euch einen schönen Aufenthalt!