Du wolltest schon immer einmal eine Zeitreise machen? Das geht! Und zwar entlang der Donau, auf der Straße der Kaiser und Könige. Die Reise startet im mittelalterlichen Regensburg, dann weiter am Donauufer über Passau, Straubing und Künzing bis nach Linz. Gesäumt wird der Reiseweg von alten Burgen, römischen Kastellen, aufschlussreichen Museen und hübschen Städten.

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Die Reise entlang der Donau geht fast 2.000 Jahre zurück, als die Römer die Donau als wichtigen Handels- und Transportweg nutzten und der Fluss zugleich die Außengrenze des riesigen Römischen Reiches darstellte. Die Römer errichteten Legionslager und Kastelle, um den Donaulimes zu bewachen und gegen die Germanen zu verteidigen. Welche Sehenswürdigkeiten und römische Überbleibsel du entlang der Donau heute entdecken kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Donau Reise
Kultur an der Donau

Castra Regina – Regensburg und seine nicht nur römischen Highlights

In Regensburg befand sich das größte römische Legionslager in Bayern. Das Lager war so groß wie 23 Fußballfelder. Dort lebten etwa 6000 Soldaten und genauso viele Zivilisten. Vorher war die Region nur dünn besiedelt.

Wenn du durch Regensburg schlenderst, kannst du noch einige spannende Relikte der Römer entdecken. Wie beispielsweise die teilweise erhaltene mittelalterliche Stadtmauer im Alleegürtel. Oder im Parkhaus Dachauplatz, an dem du das längste erhaltene römische Mauerstück findest. Auch im IHK Gebäude von Regensburg kannst du ein Originalstück einer römischen Mauer, sogar in ihrer kompletten Höhe, sehen und bekommst einen Eindruck der Größe römischer Befestigungsanlagen. Stell dir vor, ein Stein dieser Mauer wiegt eine Tonne!

Antikes Regensburg
Römische Mauer im Parkhaus in Regensburg
Römische Mauer Regensburg
Römische Mauer im IHK Gebäude in Regensburg

Regensburg würde es wohl so nicht geben, wenn die Römer nicht hier gewesen wären. Heute ist die mittelalterliche Stadt eine lebendige Universitätsstadt mit einigen Höhepunkten, die du nicht verpassen solltest.

römische Stätten in Regensburg
Südostecke der römischen Mauer, welche durch mittelalterliche Elemente ergänzt wurde

Highlights von Regensburg – seit 2006 Welterbe

Besonders eindrucksvoll und ein Wahrzeichen der Stadt ist die Steinerne Brücke. Sie verbindet den Stadtteil Stadtamhof mit der Altstadt. Sie wurde im Mittelalter innerhalb von nur elf Jahren erbaut. Ein besonders schönes Foto kannst du von der Eisernen Brücke aus am Nachmittag schießen.

Regensburg citytrip
Wunderschönes Regensburg
Steinerne Brücke von Regensburg
Steinerne Brücke von Regensburg
Highlight in Regensburg
Spaziergang über die Steinerne Brücke

Ein weiteres bauliches Highlight ist der Dom St. Peter. Das Werk aus der Gotik solltest du dir unbedingt anschauen. Im Inneren kannst du die farbenprächtigen Glasfenster bewundern. In der Nähe befindet sich einer der schönsten Innenhöfe Regensburgs, der Bischofshof, sogar mit Domblick. Dort kannst du anschließend die Porter Pretoria, das einzige erhaltene römische Militärtor, bestaunen.

Dom in Regensburg
Dom St. Peter in Regensburg
Ein schöner Innenhof, der Bischofshof in Regensburg.
Porter Pretoria, Regensburg
Porter Pretoria – römisches Militärtor

Hier erfährst du noch mehr: Die schönsten Regensburg Sehenswürdigkeiten und Regensburg Highlights zur Vorweihnachtszeit

Historisches Museum Regensburg

Wenn du noch weiter in die römische Geschichte eintauchen möchtest, empfehle ich dir einen Besuch des Historischen Museums in Regensburg. Dort erfährst du unter anderem viel über die römische Religion, das damalige Verkehrsnetz, über Geld und Handel oder über Tod und Jenseits.

Ausstellung Museum Regensburg
Historisches Museum Regensburg
Museum Regensburg
Coole Räumlichkeiten für ein Museum

Besonders schön sind die Räumlichkeiten des Museums, denn es befindet sich im ehemaligen Kloster der Franziskaner. Das hübsche Museums-Café im Kreuzgangflügel ist ebenso einen Besuch wert. Dort kannst du die vielen Eindrücke bei einer Tasse Café verarbeiten.

Römische Museen auf dem Weg nach Passau

Auf dem Weg von Regensburg nach Passau liegen Straubing und Künzing. Dort kannst du jeweils einen kurzen Stopp einlegen und mehr über die Geschichte der Römer erfahren.

Straubing – Gäubodenmuseum mit Römerschatz

Im Gäubodenmuseum sind archäologische Funde aus dem Straubinger Raum ausgestellt. Besonders sehenswert ist der 1950 bei Bauarbeiten gefundene Römerschatz. In einem im Boden liegenden großen Kupferkessel fanden sich Gesichtshelmmasken, Kopfschutzplatten für Pferde und kunstvolle Statuetten. Sie zählen zu den wichtigsten römischen Funden in Deutschland. Ob die Rüstung aus dem frühen 3. Jahrhundert nach Christus jemals im Kampf getragen wurde, ist jedoch umstritten.

Museum Straubing
Gäubodenmuseum in Straubing

Künzing – Archäologisches Museum Quintana

In der Nähe von Deggendorf, im Ort Künzing, befand sich ein römisches Kastelldorf mit einem römischen Amphitheater. Die ovale Arena bot auf einer hölzernen Tribüne etwa 600 Personen Platz. Ein Modell davon kannst du im Museum Quintana bewundern. Zudem gibt es in Künzing eine Teilrekonstruktion des Fundes. Man vermutet, dass das Theater nur für ein einmaliges Event erbaut wurde.

Archäologisches Museum Quintana
Amphitheater Künzing
Teilrekonstruktion des Amphitheaters

Passau – Zusammenfluss von drei Flüssen

Die Donau-Reise geht weiter nach Passau. Hier befindet sich ein einmaliges Naturereignis, der Zusammenfluss von drei Flüssen. Aus drei Himmelsrichtungen strömen Donau, Inn und Ilz zusammen. Das Dreiflüsseeck solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen. Schön und majestätisch ist ebenso der Dom St. Stephan, wirf unbedingt einen Blick auf die gewaltige Domorgel.

Passau Highlight
Dreiflüssestadt Passau
Passau Sightseeing
Der Dom von Passau
Passau Dom
Dom in Passau

Wenn du dann nach einem Altstadtbummel noch Zeit und Lust hast, kannst du historische Funde im Römer-Museum Kastell Boiotro in Passau bewundern. Das Museum zeigt fast ausschließlich Funde aus Passau. Die Reste des Grenzkastells Boiotro wurden durch Zufall bei Baggerarbeiten in den 80ern Jahren entdeckt. Dort befindet sich heute das Museumsgebäude mit spätrömischer Bausubstanz.

Museum in Passau
Römer-Museum Boiotro in Passau
Museum Boiotro Passau
Ausstellung im Römer-Museum

Interessante Zwischenstopps auf dem Weg nach Linz

Kleinkastel Oberranna – römische Befestigungsanlage

Vor über 1700 Jahren errichteten die Römer in Engelhartszell, über der Donau, eine kleine Befestigungsanlage mit quadratischem Grundriss. Der „Quadriburgus“ war ein Grenzposten am Donaulimes. Wahrscheinlich war er etwa zehn Meter hoch. 2017 wurde die römische Anlage ausgegraben und 2018 mit einem Schutzbau umschlossen, um sie für die Zukunft zu erhalten.

Du kannst hier über eine zum Teil schwebende Steganlage aus Holz und Stahl über die römische Ruine schlendern und in die Geschichte eintauchen. Am höchsten Punkt befindet sich eine große Glasfläche, welche den Blick auf die Donau freigibt. Der Eintritt ist kostenlos.

Kleinkastell Oberranna in Engelhartszell
Kleinkastell Oberranna

Sieh hier, wie das Kastell zu römischer Zeiten ausgesehen haben könnte: Visualisierung Römerburgus Oberranna

Römerpark Schlögen mit antikem Römerbad

In Schlögen befand sich einst ein römisches Kastell und eine kleine Zivilsiedlung. Davon ist jedoch heute nichts mehr zu sehen. Du kannst jedoch die Ruinen eines kleinen Römerbades bewundern. Die römische Badekultur bediente sich schon damals einer ausgefeilten Technik, welche du hier besonders gut nachvollziehen kannst. Das Römerbad ist wie das Kastell Oberranna mit einem Schutzbau vor schädlichen Einflüssen geschützt. Der Bau ist frei zugänglich.

Römerbad Schlögen
Antikes Römerbad bei Engelhartszell

Sieh hier, wie das Bad zu römischer Zeit ausgesehen haben könnte: Visualisierung Römerbad Schlögen

Donauschlinge mit grandiosem Schlögener Blick

Eines meiner absoluten Highlights der Tour war eine kleine Wanderung zum Schlögener Blick. Von hier oben bewunderte ich die Donau, welche einen weiten Halbkreis beschreibt und ihre Laufrichtung kehrt. Ein grandioser Anblick! Bereits im Frühjahr fuhren wir mit dem Schiff auf der Donau entlang, aber von unten kann man die Donauschlinge nicht erkennen. Erst von oben zeigt sich das Naturwunder in seiner ganzen Pracht.

Donauschleife Schlögen
Donauschlinge

Linz –Symbiose aus Alt und Neu

Die moderne Kulturstadt Linz, welche auch zur UNESCO City of Media Arts ernannt wurde, ist die letzte Station meiner Reise auf den Spuren der Römer. Linz hat mich mit einer lebhaften Innenstadt, schönen Geschäften und hippen Bars überrascht. Auch hier waren die Römer zugegen, die Herrengasse beispielsweise wurde auf römischen Mauern gebaut. Ein Reiterkastell mit Blick auf die Donau befand sich in der Hofpromenade 15.

Linz
Kulturhauptstadt Linz

Römische Überreste sieht man jedoch nur im Museum, im Stadtbild sind sie unterirdisch versteckt. So ist es auch bei der Martinskirche, welche im Jahr 799 erstmalig erwähnt wurde, denn auch sie wurde auf römischen Überbleibseln erbaut.

Martinskirche , Linz
Martinskirche in Linz

Landesmuseum Linz – ein weiterer Einblick in die Geschichte

Über Linz thront das Linzer Schloss. Auf über 18.000 Quadratmeter kannst du im Schlossmuseum Linz die Geschichte Oberösterreichs erleben. Entdecke im Schlossgebäude die Ur- und Frühgeschichte der Römerzeit. Anschließend solltest du unbedingt die wenigen Stufen auf die Stadtmauer steigen und den schönen Ausblick auf die Stadt genießen.

Landesmuseum Linz
Museum in Linz
Blick auf Linz
Ausblick auf Linz von der Stadtmauer aus
Aussichtspunkt Linz
Blick auf Linz von der Museumsterrasse

Modernes Kontrastprogramm – Ars Electronica

Am Ufer der Donau befindet sich das Museum der Zukunft. Hier erfährst du, wie sich neue Technologien auf unser Leben auswirken. Im Deep Space erlebt der Besucher in 3 D virtuelle Rekonstruktionen historischer Stätten, Kunstobjekten oder des menschlichen Körpers. Eine 16 mal 9 Meter großen Wandprojektion und eine ebenso große Bodenprojektion lässt dich in neue Welten eintauchen.

Ars Electronica
Ars Electronica in Linz
Deep Space, Ars Electronica,Linz
Deep Space

Komm unbedingt abends auf die Donaubrücke, dann kannst du das beleuchtete Ars Electronica Gebäude in verschiedenen Farben bewundern.

Linz bei Nacht
Das beleuchtete Gebäude des Arc Electronica

Tipps zur Durchführung der Reise und Übernachtungsmöglichkeiten

Für diese Reise bist du mit einem eigenen Fahrzeug am flexibelsten. So kannst du ganz individuell deine Stopps bei den verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Museen einlegen und so lange bleiben, wie die magst.

Je nachdem wie viel Zeit du hast, wäre eine Aufteilung wie folgt sinnvoll:
1 bis 2 Nächte in Regensburg – 1 Nacht in Passau – 1 bis 2 Nächte in Linz

Ich buche meine Unterkünfte im Vorfeld häufig bei booking.com und achte hier auf eine flexible Stornomöglichkeit. Folgende Hotels möchte ich dir für diese Reise empfehlen:

Die Zeitreise am Fluss bietet viele Highlights, angefangen von den erlebenswerten Städten über die spannenden Museen bis zur grünen Natur entlang der Donau. Auf dieser Reise lassen sich Sightseeing mit Kultur wunderbar verbinden. Du solltest jedoch genügend Zeit mitbringen. Ich würde für diese Tour fünf bis sieben Tage empfehlen.

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Donau Reise

Offenlegung: Zu dieser Reise wurde ich von der Arbeitsgemeinschaft »Straße der Kaiser und Könige« eingeladen. Für die Text- und Bilderstellung habe ich eine Vergütung erhalten. Meine Meinung bleibt, wie immer meine eigene und wird in keiner Weise beeinflusst.