Eine Reise in die geheimnisvolle, antike Stadt Petra ist ein unvergessliches Ereignis. Die rote Felsenstadt in Jordanien zählt zu den sieben neuen Weltwundern. Ein Besuch von Petra ist für jeden Pflichtprogramm, der sich für Kultur, Geschichte und Abenteuer begeistert. Wenn ich an unseren Besuch in Petra denke, bekomme ich immer noch Gänsehaut. Wenn du planst Petra zu besuchen, informiere ich dich in diesem Blog-Artikel über alles Wichtige über Petra, damit die rote Felsenstadt auch für dich zum unvergesslichen Erlebnis wird.
Inhaltsverzeichnis
- Die Felsenstadt Petra in Jordanien
- Wer waren die Nabatäer?
- Aufstieg und Fall der Nabatäer
- Die Entdeckung Petras in der neuen Welt
- Petra – Weltwunder und UNESCO Weltkulturerbe
- Die wichtigsten Höhepunkte von Petra in der Reihenfolge eines Besuches
- Petra nachhaltig bereisen
- Petra – Eintritt, Öffnungszeiten und Hoteltipp
- Petra – wie lange bleiben
Die Felsenstadt Petra in Jordanien
Petra war vor über 2.000 Jahren die pulsierende und florierende Hauptstadt der Nabatäer. Forscher gehen davon aus, dass in Petra mehr als 25.000 Menschen lebten. Die antike Stadt war Umschlagplatz für kostbare Gewürze und Weihrauch. Petra liegt im Süden Jordaniens in einer sehr trockenen Gegend, in der in der Regel maximal 10 Zentimeter Regen im Jahr fallen. Nur durch brillante Ingenieurleistung der Nabatäer hinsichtlich Bewässerung und Bewässerungssysteme konnte Petra eine pulsierende Hauptstadt inmitten der Wüste werden.
Wer waren die Nabatäer?
Die Nabatäer waren ursprünglich ein heidnisches Nomadenvolk, welches wahrscheinlich aus Arabien kam. Sie tauchen 312 vChr. zum ersten Mal in der Geschichtsschreibung auf und gehörten zu den mächtigsten Stämmen im Nahen Osten. Bereits im 1. Jahrhundert kontrollierten die Nabatäer die Handelsroute nach Südarabien und waren ein wohlhabendes Volk. Sie ließen sich im Süden Jordaniens nieder und gründeten Petra als ihre Hauptstadt. Sie galten als begnadete Baumeister und geniale Ingenieure.
Aufstieg und Fall der Nabatäer
Die Ruinen von Petra haben den Archäologen viele Rätsel aufgegeben. Warum wurde Petra von den Nabatäern verlassen und warum? Wie lange besiedelten die Nabatäer Petra?
Zuerst vermutete man, dass im Jahr 106 n.Chr. als die Römer Petra für sich beanspruchten, der Niedergang der Nabatäer eingeläutet wurde. Aber das tat es nicht, denn Petra war zwar unter römischer Herrschaft, aber die Nabatäer lebten weiter ihr Leben in Petra. Später gab es ein gewaltiges Erdbeben. Im Jahr 363 n.Chr. erschütterte ein Beben der heutigen Richterscala von 8 oder 9 die Erde, das Ausmaß der Zerstörung muss sehr groß gewesen sein. Aber selbst dieses katastrophale Ereignis war nicht das Ende von Petra.
Neuere Erkenntnisse zeigten, dass das Leben in Petra noch mehrere Jahrhunderte länger blühte, als die Experten ursprünglich annahmen. Sogar eine gigantische Sturzflut im 4. Jahrhundert mag zwar vieles vernichtet, aber Petra nicht gänzlich zerstört haben.
Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Bedeutung der Stadt erst nach dem 6. Jahrhundert abgenommen hat und Petra schließlich verlassen wurde. Der Untergang von Petra steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit den Veränderungen durch den aufstrebenden Islam und den damit neuen Traditionen. Wann genau die Nabatäer Petra verlassen haben, bleibt nach wie vor ungeklärt.
Die Entdeckung Petras in der neuen Welt
Viele, viele Jahrhunderte verschwand Petra aus der Weltgeschichte. Nur wenige Beduinen der modernen Welt kannten die vergessene Felsenstadt. Der Schweizer Forscher Jean Louis Burckhardt bekam Gerüchte über eine antike Felsenstadt zu Ohren, welche unter den Beduinen im Geheimen kursierten. 1812 ließ sich Burckhardt von Beduinen schließlich zu Petra führen und erblickt als erster Mensch der westlichen Welt das antike Petra. Kaum vorstellbar, wie sich Burckhardt gefühlt haben musste, als er aus der engen Felsschlucht hinaustrat und das Schatzhaus von Petra erblickte.
Tipp: Bei einem Besuch von Petra lohnt es sich einen Jordan Pass zu kaufen. Alle Details dazu findest du hier: Jordan Pass und Visum Jordanien
Petra – Weltwunder und UNESCO Weltkulturerbe
Petra liegt im Süden von Jordanien im Tal Wadi Musa. Die antike Metropole Petra wurde halb gebaut und halb aus dem Felsen gehauen. Eine 1,2 Kilometer lange Schlucht, welche an seiner engsten Stelle gerade mal drei Meter breit ist, führt nach Petra. Am Ende der Schlucht (auch Siq genannt) offenbart sich ein gigantischer 40 Meter hoher Tempel, der direkt in den Felsen geschlagen wurde. Das Schatzhaus mit seiner Sandsteinfassade ist eines der absoluten Höhepunkte der alten Felsenstadt.
Das Gelände von Petra ist riesig. Man braucht viel Zeit, um die antiken Ruinen zu erkunden. Gewaltigen Tempel, ein großes Theater und hunderte Gräber sind die Höhepunkte. Dieser Ort ist einzigartig und seinesgleichen sucht man vergebens. Ich war überwältigt von diesem besonderen mystischen Ort. Im Jahre 1985 wurde Petra zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und 2007 zum neuen Weltwunder gewählt.
Die wichtigsten Höhepunkte von Petra in der Reihenfolge eines Besuches
Mehr als 800 bauliche Relikten verteilen sich auf 260 Quadratkilometer. Die spektakulärsten Sehenswürdigkeiten dabei sind das Schatzhaus Khazne al-Firaun, die Königsgräber, das römische Theater und das gigantische Ed Deir. Start jeder Tour ist dabei das Besucherzentrum. Hier kannst du dir auch einen Besucherplan hohlen, um dir einen Überblick über alle Ruinen, Gräber und Tempel zu verschaffen.
1) Vom Besucherzentrum durch den Siq zum Schatzhaus
Zunächst führt ein Weg vorbei an den Obeliskengrab, den Blockgräbern und dem Nabatäischen Wassertunnel. Nach einem kurzen Fußmarsch führt der Weg dann durch den Siq, eine eineinhalb Kilometer lange Schlucht, welche zum Schatzhaus führt. Die roten Felswände ragen hier senkrecht empor, auf dem Boden liegt zum Teil noch der Originalboden. An den Felswänden kannst du noch heute den von den Nabatäern geschaffenen Wasserkanal sehen.
Am Ende verengt sich die Schlucht und gibt schließlich den ersten Blick auf das Khazne Faraun frei. Jetzt ist es Zeit zum Staunen und den ersten Anblick des Schatzhauses in sich aufzunehmen. Einen Anblick den du garantiert nie mehr vergisst. Betreten kannst du das Schatzhaus übrigens nicht.
2) Von Khazne Faraun über den äußeren Siq zu den Königsgräbern und Qasr el Bint Faraun
Beim Schatzhaus beginnt die äußere Siq welche zum großen römischen Theater und zur Königswand führt. Sehr beeindruckend sind die Königsgräber, die auf der rechten Seite in den Berg gemeißelt wurden. Nimm dir dafür unbedingt etwas Zeit. Sehr imposant sind auch die Ruinen des Qasr el Bint Faraun, dem Haupttempel von Petra.
3) Aufstieg auf das Felsplateau Ed Deir
Über 800 Stufen und etwa 200 Höhenmeter gilt es zu überwinden, um zum gewaltigen Tempel von Ed Deir zu gelangen. Ed Deir ist 48 Meter hoch und damit das größte Gebäude Petras. Hier oben ist weit weniger los als beim Schatzhaus, da doch viele die Mühen des Aufstiegs scheuen. Ed Deir war für mich einer der absoluten Höhepunkte. Von hier oben hast du auch einen tollen Ausblick auf die Wüste Araba.
Weiter Infos und Tipps zu Petra, über Little Petra sowie Wanderungen rund um Petra kannst du hier nachlesen: Jordanien Sehenswürdigkeiten & Tipps. Hier erfährst du auch, ob sich Petra by night lohnt und erhältst viele weitere praktische Tipps für deinen Besuch.
Mein wichtigster Tipp für deinen Petra Besuch
Starte deinen Besuch so früh wie möglich. Bereits ab 6 Uhr morgens öffnen sich die Tore. So kannst du die Magie Petras noch sehr ungestört erleben.
Petra nachhaltig bereisen
Viele Jahrhunderte war die Felsenstadt von menschlicher Hand unangetastet, lediglich die Einflüsse der Natur veränderten die antike Stadt. Sand, Wind und Naturkatastrophen haben ihre Spuren hinterlassen. Was aber können wir tun, um möglichst wenig Spuren von uns zu hinterlassen und die lokale Bevölkerung zu unterstützen?
- Besuche Petra mindestens zwei oder drei Tage.
- Buche einen ortsansässigen Guide (am besten im Besucherzentrum).
- Unterstütze keine Kinderarbeit (z.B. minderjährige Eselführer oder Verkäufer).
- Erwerbe regionale Produkte an den Verkaufsständen und zahle fair.
- Wähle Schuhe ohne grobes Profil und verzichte auf Wanderstöcke, um unnötigen Abrieb zu vermeiden.
- Berühre nicht den empfindlichen Sandstein.
- Solltest du dich trotz aller Bedenken für einen Esel-Ritt nach El Deir entscheiden, zahle einen angemessenen Betrag, um das Ausbeuten der Tiere zu reduzieren. (Frag dazu am besten im Besucherzentrum nach einem angemessenen Preis.)
- Es versteht sich von selbst, keinen Müll zu hinterlassen.
- Verzichte auf Plastikflaschen und verwende wiederverwendbare Flasche.
Petra – Eintritt, Öffnungszeiten und Hoteltipp
Petra ist im Winter von 6 bis 16 Uhr und im Sommer von 6 bis 18 Uhr geöffnet. Zu Ramadan ist Petra von 7 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für einen Tag 50 JD, für 2 Tage 55 JD und für 3 Tage 60 JD. Im Jordan Pass ist der Eintritt für Petra inklusive (außer Petra by night).
Wir wohnten direkt gegenüber dem Besucherzentrum im schönen 5-Sterne Hotel Mövenpick*. Die Lobby ist wunderschön gestaltet und die Zimmer sind sehr gepflegt, die Getränke in der Minibar waren sogar kostenlos.
Petra – wie lange bleiben
Nimm dir für Petra mindestens zwei Tage Zeit. Besser sind sogar drei Tage, dann hast du noch genügend Zeit für den wundervollen Ad Deir Back Trail und für Little Petra. Alle Details dazu findest du hier: Sehenswürdigkeiten Jordanien.
Wir verbrachten insgesamt drei wundervolle Tage in Petra. Die Felsenstadt war neben der Wüste Wadi Rum und Jerash eines der Top Highlights unserer Reise durch das faszinierende und sicher zu bereisende Land. Unsere Reiseroute durch Jordanien führte uns ebenso zum einzigartigen Toten Meer, in die quirlige Hauptstadt Amman und in das wunderschöne Dana Biosphären Reservat. Obwohl ich inzwischen schon viele Länder bereist habe, zählt Jordanien mitunter zu meinen schönsten Reiseerlebnissen.