Ehrlich gesagt: Magdeburg hatte ich lange nicht auf dem Schirm. Umso mehr hat mich die Stadt überrascht – entspannt, grün und voller Kontraste. Zwischen Dom, Hundertwasserhaus und Street Art habe ich ein Wochenende lang die Stadt erkundet und dabei viele spannende Ecken entdeckt. In diesem Artikel nehme ich dich mit zu meinen Magdeburg Sehenswürdigkeiten, verrate dir Geheimtipps und habe eine Karte mit allen Highlights zusammengestellt.

Alle Magdeburg Sehenswürdigkeiten & Tipps in der Karte

Damit du dich besser orientieren kannst, habe ich dir alle Magdeburg Sehenswürdigkeiten auf einer Karte markiert. Ich finde das super praktisch, weil man gleich sieht, was sich gut miteinander verbinden lässt.

Magdeburger Dom – das Wahrzeichen der Stadt

Der Dom ist Magdeburgs wichtigste Sehenswürdigkeit und das Wahrzeichen der Stadt. Nach Köln ist er der zweitgrößte Dom Deutschlands. Über 300 Jahre wurde an dem Dom gebaut, bis er 1520 fertiggestellt wurde. Damals noch ohne Türme, denn diese wurden erst nachträglich aufgesetzt.

Der gotische Bau beeindruckte mich mit seiner monumentalen Größe und seiner farbigen Schlichtheit. Ich bekam eine Domführung und wurde dabei auf viele spannende Details und die damit verbundenen Geschichten aufmerksam gemacht. Eine Führung lohnt sich deshalb auf alle Fälle. Besonders schön fand ich auch den Kreuzgang, im Frühling blühte dort hellblauer Blauregen. (Führungen täglich, 9 € pro Person)

Magdeburger Dom – gotische Kathedrale und Wahrzeichen der Stadt Sachsen-Anhalt
Der imposante Magdeburger Dom – das Wahrzeichen der Stadt
Magdeburg Sehenswürdigkeiten Altstadt
Führung durch den Magdeburger Dom
Kreuzgang im Magdeburger Dom mit blühendem Blauregen im Frühling
Mein Highlight im Dom: der Kreuzgang mit Blauregen

Die Grüne Zitadelle von Hundertwasser

Eine weitere beeindruckende Sehenswürdigkeit in Magdeburg ist das rosafarbene Hundertwasserhaus in der Altstadt. Der Name des Gebäudes „Grüne Zitadelle“ kommt davon, dass Bäume auf den Dächern und Balkonen wachsen und Blumen und Sträucher das Anwesen begrünen.

Grüne Zitadelle in Magdeburg – Hundertwasserhaus mit rosa Fassade und Türmen
Hundertwasser in Magdeburg: die Grüne Zitadelle

Im Gegensatz zum Hundertwasserhaus in Wien wurde das Anwesen neu aufgebaut. Als Grundlage dienten ein detailreiches Modell sowie Pläne des Künstlers Friedensreich Hundertwasser, welche aber erst nach seinem Tod umgesetzt wurden. An der Grünen Zitadelle gibt es keine Kanten und Ecken, alles ist rund, keines der 151 Säulen oder 856 Fenster gleicht dem anderen.

Ich durfte an einer spannenden Hausführung mit Turmaufstieg teilnehmen. In der Sommerzeit werden täglich Führungen angeboten, lass dir das auf keinen Fall entgehen. Tickets für 15 € gibt es im Info-Shop im Innenhof der Grünen Zitadelle.

Die Grüne Zitadelle von Magdeburg wird wachsen wie ein Organismus. Sie ist kein seelenloser, aggressiver Klotz.

F. Hundertwasser
Hundertwasser Haus Magdeburg
Schöner Blick vom Dach der Grünen Zitadelle auf den Dom

Prachtstraße Hegelstraße aus der Gründerzeit

Vom Dom aus verläuft in südlicher Richtung die Hegelstraße. Sie entstand während der Gründerzeit von 1880 bis 1920. Es ist schön, die stuckverzierten Fassaden an den prachtvollen Gebäuden während einer Radtour zu erkunden. Entlang der Hegelstraße kommst du ebenso an dem wunderschönen Palais am Fürstenwall vorbei, wo sich heute der Amtssitz des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt befindet.

Hegelstraße in Magdeburg mit historischen Gründerzeitfassaden
Spaziergang entlang der prachtvollen Hegelstraße

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Historischer Fürstenwall mit dem Turm „Kiek in de Köken“

Der Fürstenwall, mit seinen beiden erhaltenen Wehrtürmen, stammt aus dem Mittelalter und war Teil der Stadtbefestigung. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Elbe. Der Turm „Kiek in die Köken“ verdankt seinen Namen dem Umstand, dass man vom Turm aus nicht nur auf die Elbe, sondern zu früheren Zeiten auch in die erzbischöfliche Küche schauen konnte. Hier findest du ebenso das mittelalterliche Stadttor im idyllischen Möllenvogteigarten.

Wehrturm „Kiek in de Köken“ am Fürstenwall in Magdeburg
Mittelalterlicher Wehrturm „Kiek in de Köken“
Möllenvogteigarten in Magdeburg mit historischem Stadttor und Baum in der Mauer
Idyllisch: der Möllenvogteigarten am Fürstenwall

Künstlerviertel Buckau: Street Art & Ateliers

Zusammen mit der Designerin von Ludisia machte ich einen Kiezspaziergang durch Buckau. Früher war hier die Schwerindustrie Magdeburgs angesiedelt, heute existiert Alt neben Neu. Nicht mehr genutzte Industriegebäude werden für Wohnungen oder Kunstateliers genutzt. Der Q.Hof zum Beispiel ist Teil eines Projekts zur Wiederbelebung des ehemaligen Industriegeländes; hier schaffen heute Künstler in fünf Ateliers neue Werke.

Im Volksbad Buckau steht ein Kunstautomat, wo Künstler Päckchen mit Mini-Kunstwerken zum Verkauf anbieten. Ich zog mir eine Kunstschachtel für 4 € aus dem Automaten und bekam eine Überraschung der besonderen Art: ein kleines Aquarell von Malerin Ulrike Frank.

Q.Hof im Künstlerviertel Buckau – ehemaliges Industriegelände mit Ateliers
Q.Hof – früher Industriestandort, heute ein Ort für Künstler
Künstlerviertel Magdeburg
Kreativer Ort in Buckau: der Q.Hof
Kunstautomat im Volksbad Buckau in Magdeburg
Ein Kunstautomat im Volksbad – für 4 € gibt es Mini-Kunstwerke

Schön fand ich auch die bunten Street-Art-Gemälde, den Buckauer Knochenpark oder auch die AngelWings in der Klosterbergstraße. Das „Global Angel Wings“ Projekt von Colette Miller startete 2012 in Los Angeles. Seitdem finden sich auf der ganzen Welt die großen bunten Flügelpaare. Da die Künstlerin nicht selbst nach Magdeburg kommen konnte, wurde das Wandgemälde vom Magdeburger Grafiker Tobias Zemlin ausgeführt.

Global Angel Wings Wandgemälde in Magdeburg-Buckau von Tobias Zemlin
Street Art in Buckau: die berühmten Angel Wings
Street Art Magdeburg
Street-Art in Buckau
Buckau Sehenswürdigkeiten Magdeburg
Buckauer Knochenpark

Aussichtsplattform Johanniskirche

Die älteste Magdeburger Pfarrkirche wird heute für Tagungen und Veranstaltungen, sowie von Besuchern zur Turmbesteigung genutzt. Ich bin den Südturm 277 Stufen hochgestiegen, um mir den Ausblick über die Stadt anzusehen. Auf 52 Metern Höhe bot sich mir ein beeindruckender Panoramablick auf die Landeshauptstadt. (Die Turmbesteigung ist täglich, außer montags, von 10 Uhr bis 16 Uhr möglich, Eintritt 3 €.)

Panorama-Ausblick von der Johanniskirche über Magdeburg und Elbauenpark
Toller Blick über Magdeburg von der Johanniskirche
Aussichtspunkte Magdeburg
Die Aussicht vom Südturm reicht bis zum Jahrtausendturm im Elbauenpark

Alter Markt mit Rathaus & Magdeburger Reiter

Das Rathaus mit der barocken Fassade aus dem Jahr 1960 ist eine weitere der Magdeburg Sehenswürdigkeiten, die du nicht verpassen solltest. Vor dem Rathaus thront die vergoldete Kopie des Magdeburger Reiters. Bei ihm soll es sich um Kaiser Otto handeln, das Original steht im kulturhistorischen Museum.

Am Alten Markt findest du ebenso die Statue des ehemaligen Bürgermeisters Otto von Guericke. Guericke regierte nach dem Dreißigjährigen Krieg in Magdeburg. Der Naturwissenschaftler wurde durch seinen Halbkugelversuch zum Nachweis des Luftdrucks berühmt.

Rathaus am Alten Markt in Magdeburg mit barocker Fassade
Das Rathaus am Alten Markt
Goldener Magdeburger Reiter und Statue von Otto von Guericke am Alten Markt
Vor dem Rathaus: der Goldene Reiter und Otto von Guericke

Kunstmuseum Kloster Unsere Lieben Frauen

Die Räume des Museums befinden sich in einer schönen romanischen Klosteranlage, die im 11. bis 13. Jahrhundert errichtet wurde und zur „Straße der Romantik“ gehört. Das Gebäude ist wunderschön. Leider konnte ich das Kunstmuseum bei meinem Aufenthalt nicht besichtigen, da gerade Dreharbeiten stattfanden.

Romanisches Kloster Unsere Lieben Frauen in Magdeburg
Kunstmuseum im Kloster Unsere Lieben Frauen

Weitere Highlights in Magdeburg

Jahrtausendturm im Elbauenpark

Der 60 Meter hohe Jahrtausendturm ist das Wahrzeichen des Elbauenparks und gilt als größter Holzturm der Welt. Im Inneren zeigt eine interaktive Ausstellung die Geschichte von Wissenschaft und Technik – vom alten Ägypten bis in die Neuzeit. Ich habe den Turm selbst nicht besichtigt, aber er steht auf meiner Liste fürs nächste Mal, gerade weil er für Familien mit Kindern besonders spannend klingt.

Hasselbachplatz – Bars & Nachtleben

Der Hasselbachplatz ist das Ausgehviertel Magdeburgs. Hier reihen sich Bars, Cafés und Restaurants aneinander, abends herrscht richtig Leben. Ich habe es selbst zeitlich nicht geschafft, aber mir wurde der Platz mehrfach empfohlen – für alle, die das urbane, junge Magdeburg kennenlernen wollen.

Schiffshebewerk Rothensee

Nördlich der Stadt liegt das Schiffshebewerk Rothensee, 1938 eröffnet und damals das erste seiner Art in Europa. Heute denkmalgeschützt und weiterhin in Betrieb, kann man es besichtigen und viel über den Wasserverkehr lernen. Ich habe es nicht besucht, fand es aber schon bei der Recherche so interessant, dass ich es unbedingt erwähnen möchte – ein Tipp für Technikfans.

Sternbrücke & Elbufer

Die Sternbrücke ist ein beliebter Fotospot. Von hier hat man einen weiten Blick über die Elbe und auf die Skyline mit dem Dom. Besonders schön ist der Sonnenuntergang, wenn sich die Lichter im Wasser spiegeln. Ich bin bei meiner Radtour daran vorbeigefahren, habe aber keinen längeren Stopp gemacht – Fotografen sollten ihn aber unbedingt einplanen.

Aktivitäten in Magdeburg – Radfahren, Floßfahrt & Parks

Radtour entlang der Elbe

Der Elberadweg führt über 1.300 Kilometer am Fluss entlang, mehr als 20 Kilometer davon verlaufen durch Magdeburg. Ich empfand es als wunderbar, ganz gemütlich entlang der Elbe zu radeln. Besonders gut gefallen haben mir dabei die Hubbrücke, oder auch die Strecke durch den Wissenschaftshafen ganz im Norden Magdeburgs.

Hubbrücke in Magdeburg – ehemalige Eisenbahnbrücke, heute Fußgängerbrücke
Hubbrücke – heute Fußgängerbrücke, früher Eisenbahnbrücke zwischen Potsdam und Magdeburg

Floßfahrt auf der Elbe

Neben den Magdeburg Sehenswürdigkeiten wie dem Dom und der Grünen Zitadelle hat mir auch besonders gut die Floßfahrt auf der Elbe gefallen. Mit dem Veranstalter Elbe-Grill-Spaß tuckerten wir zwei Stunden auf dem Fluss. Das Floß war ausgestattet mit Sonnensegel und Windschutz, Bänken und Tischen sowie einer Toilette. Eisgekühlte Getränke und ein vegetarischer Burger versüßten mir die coole Tour.

Floßfahrt auf der Elbe in Magdeburg mit Getränken und Sonnensegel
Ein Highlight: Floßfahrt auf der Elbe

Ab ins Grüne – die wichtigsten Parks

  • Elbauenpark: Im Nordosten der Ottostadt liegt der 100 Hektar große Park, welcher ursprünglich zur Bundesgartenschau 1999 angelegt wurde. Dort befindet sich auch der hölzerne Jahrtausendturm mit naturwissenschaftlicher Ausstellung.
  • Stadtpark Rotehorn: Der englische Landschaftspark auf der innerstädtischen Elbinsel ist das grüne Herz Magdeburgs. Wir starteten hier unsere Elbfloßfahrt.
Stadtpark Rotehorn in Magdeburg – grüne Elbinsel mit Landschaftspark
Der Stadtpark Rotehorn – grüne Oase mitten in der Stadt

Magdeburg kulinarisch – Restaurants, Cafés & Bars

Nach einem Bummel durch das Künstlerviertel Buckau bietet sich ein Stopp in der Privatbrauerei Brewckau an. Wer gerne Bier trinkt, sollte unbedingt eines der hausgebrauten Biere trinken. Ich habe das »Stock Dunkel« probiert, welches schön malzig schmeckte.

Ein echter Tipp ist auch das Restaurant Hoflieferant am Fuße des Magdeburger Doms, zwischen der Elbe und der historischen Altstadt. Hier wird ausschließlich regional, saisonal und frisch gekocht. Meine hausgemachten Spätzle mit Spargel und krossen Fenchelbröseln sowie das Haselnussküchlein, auf Vanille, mit frischem Rhabarber gefüllt, schmeckten mir hervorragend.

Restaurant Hoflieferant in Magdeburg mit regionaler Küche
Kulinarischer Tipp: das Restaurant Hoflieferant

Wer mal Lust hat, die Altstadt von Magdeburg zu verlassen, dem kann ich empfehlen, im ruhigen Stadtfeld Ost einen kleinen Spaziergang zu machen. Dort kannst du anschließend das süße Blumencafé mit angeschlossenem Floristikgeschäft besuchen.

Blumencafé in Magdeburg-Stadtfeld Ost mit Café und Floristik
Süßes Café in Stadtfeld Ost: das Blumencafé

Und im Sommer gehört ein Besuch der Strandbar am Elbufer dazu. Mit Sand, Liegestühlen und Blick auf die Elbe fühlte es sich fast wie ein Kurzurlaub an. Die Bar ist von Mitte April bis Mitte September täglich von 11 bis 1 Uhr geöffnet.

Strandbar Magdeburg am Elbufer mit Sand und Liegestühlen
Sommerfeeling: die Strandbar am Elbufer

Übernachten in Magdeburg – meine Hoteltipps

Ich selbst übernachtete im Hotel Maritim*, die Zimmer waren gepflegt und sauber, allerdings war mir das Hotel zu groß. Sehr reizvoll finde ich eine Übernachtung im Arthotel* im Hundertwasserhaus. Aber auch das Motel One* am Domplatz wirkt sehr modern, ist zentral gelegen und ist eine gute Wahl.

Mein Fazit zu Magdeburg

Magdeburg hat mich ehrlich gesagt positiv überrascht: entspannt, grün und viel abwechslungsreicher, als ich es erwartet hatte. Die Stadt ist gut mit dem Zug erreichbar – von München aus musste ich nur einmal in Halle umsteigen – und eignet sich perfekt für ein Wochenende.

Wenn du Lust hast, auch andere Städte in Deutschland zu entdecken, schau dir meine Tipps für Hannover-Sehenswürdigkeiten, Leipzig-Sehenswürdigkeiten oder Berlin-Sehenswürdigkeiten an. Alle drei lassen sich prima mit Magdeburg kombinieren.

Noch mehr Inspiration findest du außerdem auf meiner Kategorie-Seite Städtereisen, wo ich weitere Ziele mit praktischen Tipps gesammelt habe.

FAQ: Häufige Fragen zu Magdeburg

Wie viele Tage sollte man einplanen?

Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten reicht ein Wochenende. Wer Museen, Elbauenpark oder Umland dazunehmen möchte, bleibt am besten drei Tage.

Welche Sehenswürdigkeiten sind kostenlos?

Der Dom (außer Führungen), die Grüne Zitadelle von außen, Alter Markt, Spaziergänge an der Elbe und in den Parks.

Was kann man mit Kindern in Magdeburg machen?

Besonders geeignet sind der Elbauenpark mit Jahrtausendturm, eine Floßfahrt und das Schiffshebewerk Rothensee.

Wann ist die beste Reisezeit?

Am schönsten im Frühling und Sommer, wenn die Parks blühen und Veranstaltungen am Elbufer stattfinden. Aber auch die Adventszeit mit Weihnachtsmarkt hat Charme.

Wie erreicht man Magdeburg am besten?

Von Berlin und Leipzig fährt man weniger als 2 Stunden mit dem Zug, auch per Auto über die A2 und A14 ist die Stadt gut erreichbar.