Die Swarovski Kristallwelten in Wattens, nahe Innsbruck, sind mit 650.000 Besuchern im Jahr eines der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Österreich. Doch was verbirgt sich hinter dem Mythos Swarovski? Schon lange wollte ich mir die Glitzerwelt in Tirol ansehen und mir ein eigenes Urteil bilden. In diesem Beitrag verrate ich dir, wie meine Erfahrungen waren.
Aktualisiert August 2023
Im Netz habe ich schon mehrere Male recherchiert, ob sich ein Besuch in den Swarovski Kristallwelten lohnt. Die Aussagen waren recht unterschiedlich von „Das kann man sich sparen und ist das Geld nicht wert.“ bis zu „Fantastisch, absolut lohnenswert“. Wie kann es sein, dass die Meinungen so weit auseinander gehen?
Inhaltsverzeichnis
Was sind die Swarovski Kristallwelten?
Swarovski ist ein Familienunternehmen seit 1895. Geschliffenes Glas wird seitdem so sinnlich aufbereitet, dass es glitzert und funkelt wie edle Diamanten. Mit Swarovski Schmuck hat die Familie eine Dynastie aufgebaut. Der Schmuck wird weltweit sehr erfolgreich verkauft.
Der Multimediakünstler André Heller schuf 1995 zum hundertjährigen Swarovski Jubiläum die Kristallwelten. Berühmte Namen aus Kunst und Design interpretierten Kristall auf ihre eigene Art. 2015 wurde die Größe des Areals der Swarovski Kristallwelten zum 120. Firmenjubiläum schließlich verdoppelt.

Meine Erfahrungen mit den Swarovski Kristallwelten
Ich besuchte die Wunderwelt nach meinem Sightseeing in Innsbruck an einem Wochentag am Nachmittag. Der Parkplatz war halb gefüllt und an den vielen Kassen herrscht gähnende Leere. Allerdings zeugen Absperrungen davon, dass an Wochenenden und Feiertagen wohl sehr viele Leute an den Kassen anstehen.
Zunächst begab ich mich in das Innere der Kristallwelten. Auch hier war ich fast allein unterwegs. Ich schlenderte von Raum zu Raum und betrachtete die verschiedenen Kunstwerke. In den dunklen Räumlichkeiten verewigten sich verschiedene Künstler. Mal glitzerte es in hellem Schein der Lampen, mal war es kitschig bunt. Einige Räume sind groß, andere klein. Jedes Mal betrat ich eine neue Wunderwelt. Manche Kunstwerke waren mir zu abstrakt, manche zu bunt. Ich hatte fast die ganze Ausstellung für mich allein, kann mir aber vorstellen, dass es sehr ungemütlich wird, wenn viele Besucher da sind.




Weitere Einblicke in die Wunderkammern der Kristalle
Der Kristalldom
Die Kuppel des Kristalldoms beeindruckt mit insgesamt 595 Spiegeln, das Gefühl vermitteln, als stünde man im Inneren eines riesigen Kristalls. Unter diesen Spiegeln befinden sich acht sogenannte „Spionspiegel“, hinter denen verschiedene Kunstobjekte von unterschiedlichen Künstlern verborgen sind.

Chandelier von der Künstlerin Lee Bul
Das Kunstwerk von Lee Bull in den Swarovski Kristallwelten soll eine von der Decke herabhängende Stadtlandschaft aus 400 kunstvoll verwobenen Kristallen darstellen. Obwohl sich mir die Stadtlandschaft auf den ersten Blick nicht erschließt, verleiht die kunstvolle Anordnung den Kristallen einen fesselnden Glanz und ein strahlendes Funkeln im dunklen Raum.


Indisches Kunstwerk von Manish Arora
„Willkommen im Palast der Liebe! Lassen Sie sich von den Liebeserklärungen auf der Graffitiwand inspirieren…“ so lautet die Einladung in diese sehr bunte und kitschige Welt.

Der Wald von Eden
Das Kunstwerk „Eden“ ist eine Darstellung eines fantastischen, archaischen Waldes. Es besteht aus imposanten Kristallskulpturen, die eine beeindruckende Höhe von bis zu 1,86 Metern erreichen. Diese Kristallskulpturen durchdringen die Dunkelheit und verleihen der Installation eine fesselnde Atmosphäre.

El Sol von Fernando Romero
Die Installation „Die Sonne“ besteht aus 2.880 maßgefertigten Kristallen und dient der Erforschung der Beziehung zwischen dem Menschen und der Sonne. Die Kunstinstallation lädt dazu ein, die Verbindung und Wechselwirkungen zwischen dem Sonnensystem und dem menschlichen Leben zu erkunden.

Bevor der Besucher die Ausstellung schließlich verlassen kann, wird er geschickt durch die großen Verkaufsräume geleitet. Ich entschied mich jedoch bewusst, den Verlockungen nicht nachzugeben. Stattdessen durchquerte ich zügig den Shop, um mir die Freifläche anzusehen.
Die Gartenanlage mit der Kristallwolke
Das Herzstück der Gartenanlage bildet die Kristallwolke, entworfen von Andy Cao und Xavier Perrot. Rund 800.000 handgesetzten Swarovski Kristalle schweben über dem schwarzen Spiegelwasser. Diese Installation besteht aus rund 800.000 handgesetzten Swarovski Kristallen, die majestätisch über dem schwarzen Spiegelwasser schweben.


Blaue Kristalle von Frederikson Stallard
Die beeindruckende Installation „Blaue Kristalle“ von Frederikson Stallard zeigt einen großen Kreis, der inmitten einer weiten Wiese thront. Dieser Kreis ist mit insgesamt 8.000 Blue Shade Kristallen bestückt, die das einfallende Tageslicht auf faszinierende Weise brechen und reflektieren. Je nach Sonnenstand entsteht ein zauberhaftes Spiel aus Licht und Farben.


Das Highlight für Kinder
Der Spielturm im Garten ist auf mehreren Ebenen angelegt und bietet vielfältige Spielmöglichkeiten. Besonders hervorzuheben ist das vertikale Kletternetz, das sich auf einer Höhe von knapp 14 Metern befindet und den Kindern eine spannende Herausforderung bietet. Der Turm ist speziell für Kinder bis etwa 10 Jahren konzipiert und verspricht ihnen viel Spaß. Für Eltern werden kann es durchaus schwierig sein, ihre Kids von dort wieder wegzubekommen.



Öffnungszeiten, Tickets und Anfahrt
- Öffnungszeiten Swarovski Kristallwelten: täglich von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr
- Eintrittspreise Swarovski Kristallwelten: Erwachsene 25 €, Kinder von 6 bis 17 Jahren 7 €, Kinder unter 5 Jahren Eintritt frei | vergünstigte Online Tickets
- Anreise Swarovski Kristallwelten mit dem Auto: rund 20 Kilometer entfernt von Innsbruck; Adresse: Kristallweltenstraße 1, 6112 Wattens. Kostenlose Parkplätze stehen zur Verfügung
- Anreise Swarovski Kristallwelten per Shuttle: 4x täglich vom Innsbrucker Hauptbahnhof aus;
Swarovski Kristallwelten, lohnt es sich nun?
Ursprünglich hatte ich vor, die glitzernde Wunderwelt gemeinsam mit meinem Mann und meinem Sohn zu besichtigen. Doch im Nachhinein bin ich froh, dass wir es nicht getan haben, da es meinen beiden Begleitern wahrscheinlich nicht gefallen hätte. Für mich persönlich war der Besuch interessant und ich hatte meinen Spaß, obwohl sich mir nicht alle Kunstwerke erschlossen haben und ich einige davon zu kitschig fand. Allerdings glaube ich, dass es an einem Wochenende mit vielen Besuchern sicherlich anders gewesen wäre. Der Gedanke an die Menschenmassen, die sich durch die Ausstellung schieben, schreckt mich etwas ab.
Ob sich ein Besuch der Swarovski Kristallwelten für dich lohnt, hängt ganz von deinem persönlichen Geschmack ab. Wenn dich die Bilder in diesem Beitrag faszinieren und du ein Interesse an Kunst hast, wirst du mit größerer Wahrscheinlichkeit deine Freude an der Ausstellung haben. Allerdings, wenn Glitzer und Kunst weniger dein Ding sind, würde ich dir von einem Besuch eher abraten.
Meine Bloggerkollegin Ellen von Patotra hat die Kristallwelten mit Ihrer Familie besucht. Hier kannst du nachlesen, wie es ihnen gefallen hat.
Davon hab ich ja noch nie gehört. Gut, ich bekomme zwar schon beim Vorbeilaufen an den Schaufenstern der Firma einen Kitsch-Overkill, daher wäre es für mich wohl nicht das Richtige, aber finde es trotzdem irgendwie witzig, dass es so was gibt.