Die Swarovski Kristallwelten in Wattens, nahe Innsbruck, sind mit 650.000 Besuchern im Jahr eines der meist besuchten Sehenswürdigkeiten in Österreich. Doch was verbirgt sich hinter dem Mythos Swarovski? Schon lange wollte ich mir die Glitzerwelt in Tirol ansehen und mir ein eigenes Urteil bilden. In diesem Beitrag verrate ich dir, wie meine Erfahrungen waren.
Im Netz habe ich schon mehrere Male recherchiert, ob sich ein Besuch in den Swarovski Kristallwelten lohnt. Die Aussagen waren recht unterschiedlich von „Das kann man sich sparen und ist das Geld nicht wert.“ bis zu „Fantastisch, absolut lohnenswert“. Wie kann es sein, dass die Meinungen so weit auseinander gehen?
Inhaltsverzeichnis
Was sind die Swarovski Kristallwelten?
Swarovski ist ein Familienunternehmen seit 1895. Geschliffenes Glas wird seitdem so sinnlich aufbereitet, dass es glitzert und funkelt wie edle Diamanten. Mit Swarovski Schmuck hat die Familie eine Dynastie aufgebaut. Der Schmuck wird weltweit sehr erfolgreich verkauft.
Der Multimediakünstler André Heller schuf 1995 zum hundertjährigen Swarovski Jubiläum die Kristallwelten. Berühmte Namen aus Kunst und Design interpretierten Kristall auf ihre eigene Art. 2015 wurde die Größe des Areals der Swarovski Kristallwelten zum 120. Firmenjubiläum schließlich verdoppelt.

Meine Erfahrungen mit den Swarovski Kristallwelten
Ich besuchte die Wunderwelt nach meinem Sightseeing in Innsbruck an einem Wochentag am Nachmittag. Der Parkplatz war halb gefüllt und an den vielen Kassen herrscht gähnende Leere. Allerdings zeugen Absperrungen davon, dass an Wochenenden und Feiertagen wohl sehr viele Leute an den Kassen anstehen.
Zunächst begab ich mich in das Innere der Kristallwelten. Auch hier war ich fast allein unterwegs. Ich schlenderte von Raum zu Raum und betrachtete die verschiedenen Kunstwerke. In den dunklen Räumlichkeiten verewigten sich verschiedene Künstler. Mal glitzerte es in hellem Schein der Lampen, mal war es kitschig bunt. Einige Räume sind groß, andere klein. Jedes Mal betrat ich eine neue Wunderwelt. Manche Kunstwerke waren mir zu abstrakt, manche zu bunt. Ich hatte fast die ganze Ausstellung für mich allein, kann mir aber vorstellen, dass es sehr ungemütlich wird, wenn viele Besucher da sind.




Weitere Einblicke in die Wunderkammern der Kristalle
Der Kristalldom
Die Kuppel des Kristalldoms besteht aus 595 Spiegeln, die das Gefühl vermitteln, im Inneren eines Kristalls zu stehen. Acht der Spiegel sind „Spionspiegel“, hinter denen sich diverse Kunstobjekte unterschiedlicher Künstler verbergen.

Chandelier von der Künstlerin Lee Bul
Hier soll eine von der Decke herabhängende, auf den Kopf gestellte Stadtlandschaft mit 400 verwobenen Kristallen dargestellt werden. Ich kann jedoch beim besten Willen keine Stadtlandschaft ausmachen. Aber es funkelt und glitzert schön im dunklen Raum.


Indisches Kunstwerk von Manish Arora
„Willkommen im Palast der Liebe! Lassen Sie sich von den Liebeserklärungen auf der Graffitiwand inspirieren…“ so lautet die Einladung in diese eher bunte und kitschige Welt.

Der Wald von Eden
Eden soll einen fantastischen archaischen Wald darstellen. Kristallskulpturen mit einer Größe bis zu 1,86 Metern erstrahlen in der Dunkelheit.

El Sol von Fernando Romero
Die Sonne ist eine Installation aus 2.880 maßgefertigten Kristallen und erforscht die Beziehung zwischen Mensch und Sonne.

Bevor der Besucher die Ausstellung schließlich verlassen kann, wird er geschickt durch die großen Verkaufsräume gelotst. Ich stellte mich jedoch gegenüber den Verkaufsverlockungen blind und durchquetre zügig den Shop, um mir die Freifläche anzusehen.
Die Gartenanlage mit der Kristallwolke
Das Herzstück des neuen Gartens bildet die Kristallwolke, entworfen von Andy Cao und Xavier Perrot. Rund 800.000 handgesetzten Swarovski Kristalle schweben über dem schwarzen Spiegelwasser.


Blaue Kristalle von Frederikson Stallard
Der große Kreis steht mitten in der Wiese und ist mit 8.000 Blue Shade Kristallen bestückt. Diese brechen und reflektieren das Tageslicht je nach Sonneneinfall.


Das Highlight für Kinder
Der Spielturm im Garten erstreckt sich über mehrere Ebenen. Ein vertikales Kletternetz, dass sich auf einer Höhe von knapp 14 Metern frei beklettern lässt, bietet Abwechslung für die Kids. Für Kinder bis etwa 10 Jahren ist der Turm mit Sicherheit die reinste Freude und Eltern werden Schwierigkeiten haben, die Kids wieder raus zu bekommen.



Öffnungszeiten, Tickets und Anfahrt
- Öffnungszeiten Swarovski Kristallwelten: täglich von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr
- Eintrittspreise Swarovski Kristallwelten: Erwachsene 23€, Kinder von 6 bis 17 Jahren 7€, Kinder unter 5 Jahren Eintritt frei
- Anreise Swarovski Kristallwelten mit dem Auto: rund 20 Kilometer entfernt von Innsbruck; Adresse: Kristallweltenstraße 1, 6112 Wattens. Kostenlose Parkplätze stehen zur Verfügung
- Anreise Swarovski Kristallwelten per Shuttle: 4x täglich vom Innsbrucker Hauptbahnhof aus;
Swarovski Kristallwelten, lohnt es sich nun?
Ich wollte ursprünglich die glitzernde Wunderwelt zusammen mit Mann und Sohn besichtigen. Jetzt bin ich jedoch froh, es nicht gemacht zu haben. Meinen Männern hätte es sicher nicht gefallen. Ich fand es ganz interessant und hatte Spaß daran, auch wenn ich viele Kunstwerke nicht verstanden habe. Anders wäre es sicher an einem Tag am Wochenende gewesen, wenn sich viele Menschen durch die Ausstellung schieben.
Ob sich die Swarovski Kristallwelten für dich lohnen, ist reine Geschmackssache. Wenn dich die Bilder in diesem Beitrag faszinieren und du an Kunst interessiert bis, hast du bestimmt deine Freude. Wenn Glitzer und Kunst eher weniger dein Ding sind, dann würde ich dir von der Ausstellung eher abraten.
Meine Bloggerkollegin Ellen von Patotra hat die Kristallwelten mit Ihrer Familie besucht. Hier kannst du nachlesen, wie es ihnen gefallen hat.
Dieser Beitrag wurde im Februar 2023 überarbeitet.
Davon hab ich ja noch nie gehört. Gut, ich bekomme zwar schon beim Vorbeilaufen an den Schaufenstern der Firma einen Kitsch-Overkill, daher wäre es für mich wohl nicht das Richtige, aber finde es trotzdem irgendwie witzig, dass es so was gibt.