Wenn du mit dem Auto entlang der Südküste Westaustraliens unterwegs bist, wirst du früher oder später an Albany vorbeikommen. Die Stadt selbst ist kein Must-See, aber sie liegt strategisch perfekt zwischen Margaret River und Esperance – ideal für eine Übernachtung. Warum sich der kurze Stopp trotzdem lohnt? Wegen der spektakulären Natur rund um den Torndirrup National Park.

Warum Albany ein sinnvoller Roadtrip-Stopp ist

Die Strecke von Margaret River nach Esperance ist mit etwa 700 Kilometer lang. Albany ist der größte Ort dazwischen und eignet sich ideal, um die Fahrt aufzuteilen. Für eine Nacht kann ich dir das Dog Rock Motel* empfehlen: solide, sauber, Frühstück inklusive, zentrale Lage. Restaurant fußläufig erreichbar, mehr braucht’s auf einem Roadtrip nicht.

Albany – lohnt sich die Stadt selbst?

Ehrlich gesagt: Nein, Albany selbst ist kein Highlight. Zwar gehört es zu den ältesten Siedlungen in Westaustralien und bietet ein paar historische Gebäude, aber insgesamt wirkt der Ort verschlafen und wenig charmant. Kein Grund hier länger zu bleiben. Die eigentliche Attraktion wartet direkt vor den Toren der Stadt.

Der Torndirrup Nationalpark – Natur, wie sie sein sollte

Nur 10 Kilometer südlich von Albany liegt der Torndirrup National Park, der mit rauer Küste, einsamen Stränden und dramatischen Felsformationen beeindruckt.

Frenchman Bay Beach

Ein absoluter Geheimtipp: schneeweißer, feiner Sand, türkisblaues Wasser – und oft bist du hier ganz allein. Ideal für eine kurze Auszeit vom Fahren oder ein erfrischendes Bad (wenn du abgehärtet bist, denn das Wasser ist meist kühl).

Torndirrup Nationalpark mit Frenchman Bay
Wunderschöne Frenchman Bay

The Blowholes – Naturgewalt hautnah

Ein weiteres Highlight im Torndirrup Nationalpark sind die sogenannten Blowholes, es sind schmale Felsspalten, durch die bei starkem Wellengang mit lautem Zischen Wasser und Luft nach oben schießen. Ein faszinierendes Naturschauspiel, das du nicht verpassen solltest.

Allerdings ist hier besondere Vorsicht geboten: Der Bereich ist nicht gesichert, bei unserem Besuch wehte ein starker Wind, und die Wellen krachten mit voller Wucht gegen die Felsen. Wenn die Bedingungen rau sind – und das sind sie oft –, solltest du mit großem Abstand und Respekt vor der Natur unterwegs sein. Besonders mit Kindern oder bei Nässe und Wind ist Vorsicht oberstes Gebot.

⚠️ Achtung: Die Küste ist ungesichert, „King Waves“ sind lebensgefährlich – halte Abstand zur Kante.

The Blow Holes im Torndirrup Nationalpark
Blow Holes – hier ist Vorsicht geboten

The Gap & Natural Bridge

Ursprünglich ist es wohl ein spektakulärer Ort mit Aussichtsplattformen, aktuell sind aber The Gap bzw. Natural Bridge geschlossen. Im März 2025 begann eine großangelegte Baumaßnahme mit der Erweiterung der Parkplätze, neuen Toiletten und verbesserten Zufahrtswegen. Laut den offiziellen Hinweisen von Explore Parks WA bleibt der Spot bis voraussichtlich Spätsommer/Herbst 2025 wegen laufender Arbeiten gesperrt.

Du kannst den aktuellen Status jederzeit online prüfen – am besten direkt auf der DBCA-Webseite.

Torndirrup Nationalpark:
Eintritt: 17 AUD pro Fahrzeug (Tagespass, Stand 2025). Alternativ kannst du auch einen WA Park Pass nutzen, der für zahlreiche kostenpflichtige Nationalparks in Western Australia gilt – erfahre dazu mehr in meinem Blogartikel Westaustralien Guide.
Parken: An allen Aussichtspunkten gibt es gut ausgebaute Parkplätze.
Beste Reisezeit: Mai bis Oktober für Walsichtungen, Oktober bis Januar für Wildblumen.

Restauranttipp in Albany

Nach dem Naturerlebnis musst du nicht lange nach einem guten Abendessen suchen. Nur fünf Minuten zu Fuß vom Dog Rock Motel entfernt liegt das Albany Indian Tandoori in der Frederick Street. Authentische indische Küche, frisch zubereitet, etwas höher bepreist, aber super lecker! Eine willkommene Abwechslung nach dem klassischen Roadtrip-Food.

Fazit: Albany – kein Ziel, aber ein guter Ausgangspunkt

Wenn du überlegst, ob sich ein Stopp in Albany lohnt – ja, aber nicht wegen der Stadt selbst. Die Natur rund um Albany ist spektakulär, besonders im Torndirrup Nationalpark. Plane einen halben oder ganzen Tag ein, genieße die Ruhe an der Frenchman Bay, staune über das Naturschauspiel bei The Gap – und mach dann entspannt weiter Richtung Esperance.

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