Regensburg ist Universitäts- und UNESCO-Welterbestadt und bietet sowohl im Sommer als auch im Winter jede Menge Sehenswürdigkeiten. Im Winter liebe ich die schönen Regensburger Weihnachtsmärkte und im Sommer verzaubert mich das mediterrane Flair der Altstadt. An warmen Abenden macht es besonders Spaß, in einem der vielen Cafés zu sitzen und das Treiben zu beobachten. Hier habe ich dir alle Tipps für einen coolen kleinen Städtetrip zusammengetragen. Viel Spaß beim Entdecken!

Aktualisiert August 2023

Die schönsten Regensburg Sehenswürdigkeiten für ein Wochenende

Die Stadt Regensburg liegt im Südosten Deutschlands und hat mit rund 150.000 Einwohnern eine angenehme, überschaubare Größe. Sie eignet sich damit bestens für einen Citytrip übers Wochenende. Die Sehenswürdigkeiten liegen alle nahe in der Altstadt beieinander und sind bestens fußläufig erreichbar. Ich liebe es, durch die Innenstadt zu flanieren und die tolle Atmosphäre der Stadt aufzunehmen.

1) Die engen Gassen und alten Häuser der Altstadt von Regensburg

In vergangenen Zeiten war Regensburg eine blühende Handelsmetropole und politisches Zentrum des Römischen Reiches. Heute ist sie eine der besterhaltenen mittelalterlichen Städte. Seit 2006 ist die Regensburger Altstadt mit Stadtamhof UNESCO-Welterbe. Den Bereich Stadtamhof erreichst du, wenn du von der Altstadt über die Steinerne Brücke läufst. Von den 1000 Denkmälern haben wir natürlich nur ein paar gesehen. Aber hey, 1000 Denkmäler?

Im 12. und 13. Jahrhundert erlebte Regensburg eine wirtschaftliche Blütezeit. Die Stadt trieb Handel mit Paris, Venedig und Kiew. Damals war Regensburg eine sehr wohlhabende Stadt. Die im Mittelalter entstandene gotische und romanische Architektur bestimmt noch heute das Aussehen der Stadt. Glücklicherweise wurden sie im 2. Weltkrieg weitestgehend verschont.

Regensburg Tipps
Von der Steinernen Brücke durch den Torbogen in die Altstadt

Woher kommt eigentlich der Begriff „steinreich“?

Die reichen Patrizierfamilien im Mittelalter in Regensburg stellten gerne Ihren Reichtum zur Schau. Wer reich war, konnte sich ein Steinhaus leisten. Ein „ärmliches“ Holzhaus kam da nicht infrage! Deshalb spricht man noch heute von „steinreich“.

Ein weiterer Ausdruck von Wohlstand und Macht waren die vielen Regensburger Türme. Umso höher die Wolkenkratzer des Mittelalters waren, desto bedeutender die Patrizier-Familie. Ganz egal war dabei, dass die Türme oberhalb der Giebelfront innen nur hohl waren. 60 Patrizierfamilien besaßen jeweils einen Turm, dazu kamen noch viele Kirchtürme. Im Mittelalter muss Regensburg eine Stadt der Türme gewesen sein. Das hätte ich zu gerne gesehen! Von den schätzungsweise 80 Türmen finden sich heute immerhin noch 20.

Regensburg ist aber nicht nur geschichtsträchtig, sondern als Universitätsstadt auch jung und lebhaft. Das merkt man an den vielen Cafés, Restaurants und gemütlichen Kneipen. Da die Altstadt nicht so groß ist, kannst du sie gut zu Fuß an einem Tag erkunden.

Patrizierhaus in Regensburg
Die Türme der Patrizierhäuser

2) Die urige Wurstkuchl von Regensburg

Vor 500 Jahren saßen hier, neben der Steinerne Brücke, die Steinmetze und Hafenarbeiter. Sie stärkten sich nach getaner Arbeit mit deftigen Würsteln. Vieles wirkt noch so, als wäre es nie verändert worden, wie der offene Holzkohlengrill oder die hausgemachten Würstl mit Sauerkraut. Heute hast du die Wahl, im Freisitz deine Würstl zu verdrücken, oder lieber im historischen Stüberl Platz zu nehmen. Übrigens gibt es dort nicht nur Würstl, sondern auch vegetarische Gerichte.

Regensburg Tipp Wurstkuchl
Schon vor 500 Jahren aßen hier Steinmetze und Hafenarbeiter
Regensburg Sehenswürdigkeit - Wurstkuchl
In der Wurstkuchl wird noch gekocht wie anno dazumal

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3) Steinerne Brücke – das meist fotografierte Motiv unter den Regensburg Sehenswürdigkeiten

Eine besonders schöne Sehenswürdigkeit ist in Regensburg die Steinerne Brücke. Das Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst ist die älteste Brücke Deutschlands und überspannt die Donau. Im 12. Jahrhundert wurde die 300 Meter lange Brücke innerhalb elf Jahren erbaut. Von dort aus brach das kaiserliche Heer zum 2. Kreuzzug auf. Sie war damals zwischen Ulm und Wien der einzige Donau-Übergang. Heute ist es ein beliebtes Fotomotiv und Touristen aus aller Herren Länder spazieren über die Steinerne Brücke.

Die Steinerne Brücke - Sehenswürdigkeit in Regensburg
Regensburg ist im Sommer besonders schön
Regensburg im Sommer
Die Steinerne Brücke von Regensburg

Exkurs: Eine unterhaltsame Sage über den Bau der Steineren Brück

Der Dom in Regensburg wurde von dem Meister und die Brücke von dessen Lehrjungen erbaut. Der Lehrjunge ging mit dem Meister die Wette ein, dass er den Bau der Brücke eher vollenden werde als er, der Meister, den Dom. Der Lehrjunge schloss mit dem Teufel ein Bündnis, welcher ihm versprach, die Brücke früher zu vollenden, aber die ersten acht Füße (…), welche über die Brücke gehen, müssten sein werden.
Als nun die Brücke vollendet war, setzte sich der Lehrjunge auf das vormals auf der Brücke angebrachte Häuschen und höhnte den Meister auf dem Dom. Voll Verzweiflung über die misslungene Wette steckte der Meister den Kopf in ein Schäffel und stürzte sich vom Dom herab.
Um nun den Teufel um die drei versprochenen Seelen zu bringen, trieb der Lehrjunge zuerst einen Hahn, eine Henne und einen Hund über die Brücke. Aus Zorn riss der Teufel dem Hund den Kopf ab
.“ Quelle Uni Regensburg

Die Regnitz in Regensburg
Die Regnitz in Regensburg
Fotolocation Regensburg
Die Steinerne Brück gibt aus allen Blickwinkeln ein hübsches Fotomotiv

4) Regensburger Dom St. Peter

Eine weitere sehr bekannte Regensburger Sehenswürdigkeit ist der Dom St. Peter. Folglich darf bei keinem Regensburg-Besuch der Dom fehlen! Der Bau des Doms zog sich über sage und schreibe 600 Jahren. Begonnen wurde der gotische Dom um 1270 und weiter gebaut wurde an ihm bis ins 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit fehlte den beiden Türmen noch die Spitzen. Der bayerische König Ludwig I lies schließlich 1869 der Kathedrale die Turmhelme aufsetzen.

Dom St. Peter - Regensburg Tipp
Dom St. Peter

Natürlich solltest du dir den Dom auch von Innen ansehen, denn die Höhe von 32 Metern ist durchaus beeindruckend. Besonders schön sind auch die mittelalterlichen bunten Glasfenster. Insgesamt herrscht im Inneren des Doms eine dämmrige, eher düstere Stimmung.

Dom in Regensburg
Der Dom von Innen mit hohen Glasfenstern

5) document Reichstag im alten Rathaus

Das document Reichstag kannst du nur im Rahmen einer Führung erkunden, dabei erfährst du viel Spannendes über die Geschichte des Reichstages und fühlst dich in die mittelalterliche und bewegte Vergangenheit zurückversetzt. Das document Reichstag hat mich von allen Regensburg Sehenswürdigkeiten emotional am meisten angesprochen.

Altes Rathaus Regensburg
document Reichstag im alten Rathaus

Der Beratungsraum im Rathausturm

Wir besichtigten als Erstes das Beratungszimmer im Rathausturm. Im Alten Rathaus fand von 1663 bis 1806 der Immerwährende Reichstag statt. Hier wurde internationale Politik gemacht. In diesem Beratungszimmer trafen sich die Vertreter der Reichspolitik. Hier stehen sieben Stühle für die damals sieben Kurfürsten. Der Raum besitzt dicke Wände mit massiven Holzvertäfelungen, so konnten die Gespräche geheim bleiben. Auch die größten Lauscherohren hatten keine Chance!

Im Beratungsraum wurde vom „grünen Tisch entschieden“. Ein Ausdruck der noch heute verwendet wird. Gemeint waren damals die theoretischen Entscheidungen, die am grünen Tisch getroffen wurden. Das gemeine Volk musste diese Entscheidungen dann ausbaden, ob es wollte oder nicht. Hier wurden ebenso geheimen Dokumente und das Geld weggeschlossen. Heute ist es ein beliebter Ort für standesamtliche Trauungen.

Sitzungssaal im document Reichstag
Beratungszimmer im Rathausturm mit grünem Tisch

Historischer Reichssaal im document Reichstag

Danach ging es weiter in den Reichsaal. Der mittelalterliche Reichssaal diente als Tanzsaal und „Diskussionsforum“. Hier wurden wichtige politische Themen diskutiert. Der Kaiser saß unter einem Baldachin und hielt Hof. Ganz vorne saßen die Würdenträger und wichtige Persönlichkeiten. Am großen Erkerfenster wurde dem gemeinen Volk wichtige Mitteilungen gemacht und Urteile verkündet. Der Reichssaal war mit 359 Quadratmetern der größte Raum, den es in Regensburg im Mittelalter gab. Ich konnte es mir richtig gut vorstellen, wie es damals gewesen war. Heute wird der Saal für offizielle Empfänge und Veranstaltungen genutzt.

document Reichstag - Sehenswürdigkeit Regensburg
Historischer Reichssaal

Fragstatt und Folterkammer im Untergeschoss des document Reichstags

Am Ende der Führung wird es dann richtig gruselig, denn es geht hinab in das Untergeschoss zur Fragstatt. Die Folterkammer hieß deshalb Fragstatt, da hier die Gefangenen so lange „gefragt“, beziehungsweise gefoltert wurden, bis sie gestanden. Waren nicht mindestens zwei Augenzeugen da, durfte nur ein geständiger Verdächtiger verurteilt werden, meist zum Tode. Die Vorgehensweise war dabei genau definiert. Ein Wundarzt musste anwesend sein, damit der Verdächtige nicht vorzeitig verstarb. Gott sei Dank wurde in Bayern 1806 die Folter abgeschafft!

Folterkammer document Reichstag
Die armen Kerle, die hier gefoltert wurden!
Lochgefängnis im alten Rathaus, Regensburg
Das Lochgefängnis
Rathaus Regensburg
Das Zollhaus

Die Folterkammer ist noch original erhalten. Genauso wie das 500 Jahre alte Lochgefängnis. In absoluter Dunkelheit, auf kaltem Steinboden, wartete hier der Angeklagte auf die Folterung. War er dann geständig, kam er in die „Arme Sünder Stube“, die Todeszelle.

Aber nicht nur die Gefängniszellen befinden sich hier, sondern auch das Zollhaus. Hier stehen Kanonen und eine große Waage. Jeder Bürger konnte im Zollhaus nach seinem Marktgang überprüfen, ob er übers Ohr gehauen wurde. Obwohl die Waage äußerst grob erscheint, kann sie Gewichte im Grammbereich wiegen.

Die Führung durchs document Reichstag dauert rund eine Stunde und kostet für Erwachsene 7,50 Euro, eine Familienkarte gibt es für 15 Euro. Die Anmeldung erfolgt über die Tourist-Information am Rathausplatz. Termine findest du hier.

6) Historisches Museum von Regensburg

Das Historische Museum befindet sich im ehemaligen Minoritenkloster. Hier kannst du die Kunst- und Kulturgeschichte von der Steinzeit bis zum 19. Jahrhundert bestaunen. Nach dem Museumsbesuch solltest du unbedingt noch in dem hübschen Museumscafé im Kreuzgangflügel vorbeischauen und eine Tasse Café trinken.

Historisches Museum, Tipp für Regensburg
Historisches Museum in Regensburg
Cafe in Regensburg
Museums Café

7) Römische Sehenswürdigkeite in Regensburg

In Regensburg befand sich das größte römische Legionslager von Bayern. Deshalb findest du bei einem Stadtbummel einige spannende Relikte aus der Römerzeit, wie beispielsweise Teile der ehemaligen Stadtmauer. Alle Details zu römischen Sehenswürdigkeiten in Regensburg findest du in diesem Beitrag: Auf den Spuren der Römer – von Regensburg bis Linz.

römische Sehenswürdigkeiten in Regensburg
Überbleibsel der römischen Stadtmauer

8) Walhalla – Regensburg Sehenswürdigkeit außerhalb der Stadt

Walhalla liegt außerhalb von Regensburg in Donaustauf und ist in rund 20 Minuten mit dem Auto vom Stadtzentrum aus zu erreichen. Der Begriff Walhalla stammt aus der nordischen Mythologie, sie besagt, dass hier alle tapferen Helden, welche in einer Schlacht ihr Leben verloren, ihre letzte Ruhestätte im Kriegerparadies fanden.

Walhalla bei Regensburg ist ein klassizistischer Bau, der wie ein gigantischer Tempel aussieht. Leo von Klenze entwarf Walhalla. Er wurde inspiriert durch die Athener Akropolis. Den Auftrag dazu erhielt er von König Ludwig I. Das gigantische Bauwerk ist innen und außen mit Marmor verkleidet und erhebt sich imposant über die Donau. König Ludwig I wollte mit diesem tempelartigen Gebäude verdiente deutschsprachige Frauen und Männer verewigen. Im Jahre 1842 wurde Walhalla eröffnet.

Walhalla Donaustauf bei Regensburg
Walhalla, inspiriert durch die Akropolis in Athen
Walhalla Bau, Regensburg
Das Gebäude wurde von Leo von Klenze entworfen

Walhalla – ein Monument als Andenken an bedeutende Herrscher, Künstler und Wissenschaftler

Im Inneren des „Tempels“ sind entlang der Wände ausgewählte Persönlichkeiten in Form von Büsten und Gedenktafeln ausgestellt. Ehemalige Herrscher, Feldherren, Künstler und Wissenschaftler haben hier ihren Platz gefunden. Seit 1962 werden die ursprünglichen 96 Büsten in größeren Abständen ergänzt. Die Auswahl trifft der bayerische Ministerrat.

Schon von außen hat mich Walhalla sprachlos gemacht, erwartet man doch nicht mitten in Bayern ein solch gewaltiges, tempelartig anmutendes Gebäude. Ist man erst einmal eingetreten, kommt man sich richtig klein vor. Solltest du also mal in der Nähe von Regensburg sein, kann ich dir einen Besuch von Walhalla wärmstens empfehlen!

Walhalla in Regensburg innen
Im Inneren von Walhalla

Mein Insidertipp für einen Walhalla Besuch

Kurz vor Ende der Öffnungszeit, zum letzten Einlass, ist der ideale Besucherzeitpunkt. Dann bist du in der Walhalla fast alleine und das Monument beeindruckt noch viel mehr. Ab Ende der Öffnungszeit wird die Tür zugesperrt und niemand darf mehr rein. Du kannst dann noch 15 Minuten in Ruhe die marmorverkleidete Halle und die vielen Büsten bewundern.

Eintritt Walhalla 4,50 Euro | Öffnungszeiten Walhalla: April-Oktober: 9-18 Uhr (letzter Einlass: 17.45 Uhr), November-März: 10-12 Uhr und 13-16 Uhr (letzter Einlass: 11.45 Uhr bzw. 15.45 Uhr)

Die Büsten von Walhalla, Regensburg
Herrscher, Feldherren, Künstler und Wissenschaftler haben hier ihren Platz gefunden

Übernachten in Regensburg

Wenn du eine günstige aber gepflegte Unterkunft in zentraler Lage suchst, kann ich dir das Hotel Rosi* empfehlen. Die Unterkunft kannst du zudem gut zu Fuß vom Bahnhof aus erreichen.

Regensburg eignet sich ideal für ein entspanntes Wochenende, ich liebe solche kleineren Städte mit Flair. An zwei Tagen kannst du dir einen guten Überblick über die Stadt verschaffen und die schönsten Regensburg Sehenswürdigkeiten in Ruhe bestaunen. Wenn du nun Lust auf weitere kleine sehenswerte Städte in Deutschland bekommen hast, kann ich dir noch Augsburg, Bamberg und Nürnberg wärmstens empfehlen.

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